Blow-out-Fraktur
Synonym: Orbitabodenfraktur
Englisch: blow-out fracture
Definition
Als Blow-out-Fraktur bezeichnet man eine nach außen verlagerte Fraktur des Orbitabodens und/oder der Orbitawand. Der Orbitarand ist dabei ausgespart.
Hintergrund
Der Begriff Blow-out-Fraktur wurde 1957 durch Byron Smith und William F. Regan geprägt und bezog sich ursprünglich nur auf Frakturen des Orbitabodens. Heute (2024) wird er aber auch für nach außen verlagerte Frakturen der Orbitawand verwendet.[1]
Ätiologie
Die Blow-out-Fraktur entsteht durch gezielte, punktuelle Gewalteinwirkung auf den Augapfel (Bulbus), die von frontal kommt und deren Vektor nach okzipital zeigt. Dadurch kommt es zu einer Fraktur des Orbitabodens oder -rands mit Einbruch in die Kieferhöhle. Der Bulbus sinkt mit ein und es besteht somit die Gefahr der Einklemmung der Augenweichteile.
Symptome
- Enophthalmus: In den Gesichtsschädel zurückgewichener Augapfel
- Eingeschränkte bzw. aufgehobene Blickwendung nach kaudal bei eingeklemmten Musculus rectus inferior
- Monokelhämatom: Unilaterales Hämatom, welches sich auf die Orbitaregion beschränkt
- Verletzungen des Auges: Einblutungen, Zerreißungen, Retinaablösung (Amotio retinae)
- Doppelbilder beim Blick nach oben
- Sensibilitätsausfälle bzw. -störung im Innervationsgebiet des Nervus infraorbitalis
Diagnose
- Inspektion
- Röntgen: Gesichtsschädel und Nasennebenhöhlen; Teardrop-Zeichen bei Herniation von intraorbitalem Fett in die Kieferhöhle
- CT: axiale Aufnahme zum Nachweis der Fraktur
- MRT
Therapie
Die Therapie besteht aus einer operativen Orbitabodenrekonstruktion mit homologem (z.B. lyophilisierte Dura) oder alloplastischen Materialien (z.B. Kunststoff, metallisches Osteosynthesematerial).
Quelle
- ↑ Smith B, Regan WF (1957): Blow out fracture of the orbit; Mechanism and correction of internal orbital fracture; Am J Ophthalmol. 44 (6):733-739.
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