(Weitergeleitet von Quicktest)
nach dem amerikanischen Arzt Armand J. Quick
Synonyme: Quick-Zeit, Quick, Quicktest, Thromboplastinzeit, TPZ, Prothrombinzeit, PTZ, Normotest®
Englisch: prothrombin time
Der Quick-Wert ist ein Laborparameter aus der Gerinnungsdiagnostik, der zur Erfassung von Störungen der Blutgerinnung (Hämostase) dient.
Eine alternative Darstellung desselben Messergebnisses ist die Prothrombinzeit in Sekunden. Diese wird in Deutschland aber praktisch nicht verwendet.
Mit dem Quick-Wert wird die Thrombinbildung nach Aktivierung mit Gewebsthromboplastin gemessen, also der extrinsische (exogene) Teil des Gerinnungssystems überprüft. Das Ergebnis wird in Prozent angegeben, wobei 100 % der Mittelwert einer Normalpopulation ist. Der Quick-Wert überprüft vor allem die Gerinnungsfaktoren Prothrombin (II), V, VII und X.
Bei Patienten, die direkte orale Antikoagulantien einnehmen, kann der Quick-Wert vermindert sein. Die Wirkung ist bei Faktor-Xa-Hemmern ausgeprägter als bei Thrombinhemmern.
Der Quick-Wert ist ein Basisparameter der Gerinnungsdiagnostik und wird als Suchtest zum Ausschluß von Gerinnungsstörungen, z.B. präoperativ, eingesetzt. Außerdem dient der Quick-Wert zur regelmäßigen Therapiekontrolle bei Patienten unter Antikoagulation mit Cumarin-Derivaten.
Da die meisten Gerinnungsfaktoren in der Leber produziert werden, ist der Quick-Wert ein guter Verlaufsparameter bei Lebersynthesestörungen. Zur Diagnostik angeborener Gerinnungsstörungen trägt der Quick-Wert nur wenig bei; der Faktor VII-Mangel ist z. B. sehr selten.
Zur Untersuchung wird 2-5 ml Citratblut abgenommen. Vorgefertigte Entnahmesysteme müssen bis zur Markierung gefüllt werden.
Im Labor wird das Blut zentrifugiert. Die Untersuchung erfolgt vollautomatisch mit Citratplasma. Das Plasma wird auf 37 Grad erwärmt und genau soviel Kalzium wieder zugegeben, wie vorher durch die Citratlösung inaktiviert wurde. Die Zugabe von Gewebsthromboplastin aktiviert das extrinsische System der Blutgerinnung. Die Zeit bis zum Auftreten eines Gerinnsels wird mechanisch oder optisch gemessen (Clotting-Test) und ins Verhältnis zur Gerinnungszeit eines Normalplasmas gesetzt.
Aufgrund unterschiedlich empfindlicher Reagenzien und Messgeräte können die Quick-Werte von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen (Methodenabhängigkeit). Deswegen wird der Quick-Wert in den standardisierten INR-Wert (International Normalized Ratio) umgerechnet. Die INR spielt vor allem bei der Therapiekontrolle mit Vitamin K-Antagonisten eine Rolle.
Fachgebiete: Gastroenterologie, Hämostaseologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Juni 2019 um 18:09 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.