Citratblut
Synonym: Zitratblut
Englisch: citrated blood
Definition
Citratblut ist eine Blutprobe, die zum Zwecke der späteren Untersuchung mit einer Natriumcitrat-Lösung ungerinnbar gemacht wird.
Hintergrund
Durch die Zugabe von Natriumcitrat werden die im Blutplasma enthaltenen Calciumionen gebunden, hierdurch wird die Gerinnung inhibiert. Im Gegensatz zu anderen Antikoagulantien (EDTA, Heparin) kann die Gerinnbarkeit der Blutprobe durch Zugabe einer äquivalenten Menge Calciumchlorid kontrolliert wiederhergestellt werden.
Eine Variante des normalen Citratblutes ist das pH-gepufferte Citratblut. Auch hierfür sind vorkonfektionierte Monovetten im Handel. Dieses Probenmaterial wird für die Thrombozytenfunktionsdiagnostik verwendet, da ungepufferte Blutproben durch den anaeroben Stoffwechsel der Leukozyten rasch sauer werden. Dies führt zu einer irreversiblen Schädigung der Thrombozyten.
Als Antikoagulans wird in der Regel isotone Natriumcitratlösung (3,8%) im Mischungsverhältnis 1:9 verwendet (1 Volumenanteil Citratlösung + 9 Volumenanteile Blut). Dieses Mischungsverhältnis muss korrekt eingehalten werden, d.h. Citrat-Probenröhren müssen immer bis zur Markierung gefüllt sein. Die Angabe "1:10" auf den Röhrchen gibt das Verdünnungsverhältnis an. Sie bedeutet nicht, dass 2 ml Blut zu den 0,2 ml Citratlösung hinzugegeben werden.
Genau genommen ist die Citratmenge bei diesem Mischungsverhältnis auf den Plasmaanteil der Blutprobe berechnet. Wenn dieser stark von der Norm abweicht, (Hämatokrit <0,25 oder >0,6 l/l, alte Einheit <25 oder >60%), muss für präzise Messergebnisse eine Citratkorrektur durchgeführt werden.
Verwendung
Für die Untersuchung der Blutgerinnung wird das Citratblut zentrifugiert und ohne die zellulären Bestandteile als Citratplasma verwendet. Dies ist die überwiegende Verwendung. Häufige Gerinnungsuntersuchungen sind:
- Partielle Thromboplastinzeit (PTT)
- Prothrombinzeit (PTZ) bzw. Quick-Wert
- Fibrinogen
- Antithrombin
- D-Dimere
Unzentrifugiertes Citrat-Vollblut (ggf. pH-gepuffert) wird unter anderem für folgende Untersuchungen verwendet:
- Erythrozytensedimentationsrate (Blutsenkung, BSG)
- Thrombozytenfunktionsdiagnostik, z.B. mittels Platelet Function Analyzer
- Thrombelastogramm (TEG)
Wenn beim Patienten eine EDTA-Pseudothrombozytopenie bekannt ist, kann Citratblut hilfsweise zur Bestimmung der Thrombozytenzahl benutzt werden.
um diese Funktion zu nutzen.