Opipramol
Handelsnamen: Insidon u.a.
Englisch: Opipramol
Definition
Opipramol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva, unterscheidet sich aber von allen anderen Substanzen dieser Gruppe durch seinen distinkten Wirkungsmechanismus.
Chemie
Opipramol hat die Summenformel C23H29N3O und eine molare Masse von 363,50 g/mol.
Indikationen
Opipramol wird insbesondere in der Therapie von Depressionen eingesetzt, die von Angststörungen, Nervosität und Schlafstörungen begleitet sind. Auch psychische Wechseljahresbeschwerden können mit dem Arzneimittel behandelt werden.
Allgemeines
Opipramol ist eines der am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka in Deutschland. Das Medikament wird oral eingenommen, wobei es vollständig und rasch in der Leber über das Cytochrom P450-System, genauer über die CYP2D6, metabolisiert wird. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 91% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich elf Stunden.
Wirkmechanismus
Im Unterschied zu allen anderen Vertretern aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva wirkt Opipramol nicht via Wiederaufnahmehemmung der Monoamine. Vielmehr agiert es als Ligand an den Sigma-1-Rezeptoren und aktiviert diese.
Außerdem zeigt Opipramol moderate antagonistische Wirkung am 5-HT2A-Rezeptor und inhibiert mit leichter Affinität die D2-Rezeptoren.
Opipramol entfaltet in geringem Umfang auch antihistaminerge und anticholinerge Wirkung.
Der anxiolytische Effekt scheint ein Resultat der Interaktionen von Opipramol an verschiedenen Rezeptoren zu sein.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Intoxikation mit Alkohol, Sedativa oder Psychopharmaka
- gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern
- Blasenentleerungsstörungen (zum Beispiel bei benigner Prostatahyperplasie)
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Pylorusstenose, Ileus
- Herzreizleitungsstörungen
- Glaukom
- Schwangerschaft, Stillzeit
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