Sigma-1-Rezeptor
Definition
Der Sigma-1-Rezeptor ist ein auf der Oberfläche des Endoplasmatischen Retikulums (ER) sitzendes Membranprotein. Es kommt in diversen Gewebearten bei praktisch allen Wirbeltieren vor.
Vorkommen
Biologische Bedeutung
Sigma-1-Rezeptoren sind an einer ganzen Reihe von lebensnotwendigen, physiologischen Prozessen im Organismus beteiligt. Sie spielen beispielsweise eine große Rolle für das Leben der Zelle, insbesondere am Beginn und am Ende eines Lebenszyklus. So helfen sie bei der Initiation von Knospung und Apoptose. Im Fettstoffwechsel bzw. der Verwertung von Fetten ist der Rezeptor am Lipidtransport durch die Membran ebenso beteiligt, wie am Aufbau von Lipiddömänen. Zu den Aufgaben gehört ferner die Signaltransduktion durch Calcium und EGF sowie die Unterstützung von neuronalen Lernprozessen.
Pharmakologie
- ein regelmäßiger Kokainkonsum bewirkt eine vermehrte Expression des Sigma-1-Rezeptors
- Opipramol und Fluvoxamin besitzen eine hohe Affinität zu dem Rezeptor
Wissenschaftliche Kontroverse
Da die antitussive Wirkung von Opioiden über diesen Rezeptor vermittelt werden, galt er lange Zeit als Opioidrezeptor. Da aber keinerlei Bindung endogener Opioide stattfindet, wurde diese Einteilung seitens der Wissenschaft verworfen.
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