Narkose (Katze)
Synonyme: Allgemeinanästhesie, Narkoseerhaltung, Narkoseerhaltungsphase
Englisch: an(a)esthesia
Definition
Die Narkose bzw. Allgemeinanästhesie der Katze ist eine medikamentös induzierte Form der Anästhesie, bei der sowohl das Bewusstsein, als auch die Schmerzempfindung und die Muskelkontraktion der Katze vollständig ausgeschaltet sind.
Vorbereitung
Eine erfolgreiche und komplikationsarme Allgemeinanästhesie setzt eine adäquate Prämedikation und Narkoseeinleitung voraus.
Prämedikation
Nach umfangreicher Anamnese und klinischer Untersuchung kann anhand der Befunde und des bevorstehenden Eingriffs eine ASA-Klassifizierung durchgeführt werden. Anschließend wird vom Anästhesisten ein geeignetes Narkoseprotokoll erstellt und die Katze dementsprechend vorbereitet. Als Prämedikation können bei einem Patienten mit ASA-Klassifikation 1 bis 3 z.B. folgende Medikamente verwendet werden:
- Butorphanol 0,2 mg/kgKG und
- Medetomidin 0,05 mg/kgKG i.v. in einer Mischspritze
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Narkoseeinleitung
Sobald die Katze das Bewusstsein verloren hat und weitgehend muskelrelaxiert ist, kann die Narkose beispielsweise mit folgenden Wirkstoffen eingeleitet werden:
- Propofol 2 bis 8 mg/kgKG i.v. oder
- Alfaxalon 2 bis 5 mg/kgKG i.v. oder
- Etomidat 1 bis 3 mg/kgKG i.v.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Narkoseerhaltung
Bei kurzen und nur wenig schmerzhaften Eingriffen können während der Erhaltungsphase auch Injektionsanästhetika verabreicht werden. In den meisten Fällen wird die Anästhesie nach der endotrachealen Intubation mithilfe von volatilen Anästhetika durchgeführt, z.B. mit
- Isofluran (MAC-Wert ca. 1,6 bis 1,7) oder
- Sevofluran (MAC-Wert ca. 2,4 bis 2,7).
Bei schmerzhaften Eingriffen muss zusätzlich für eine ausreichende Analgesie gesorgt werden. Gut geeignet sind hierfür Fentanyl-Dauertropfinfusionen oder Methadon-Boli (alle 4 Stunden) in etwas niedrigeren Dosierungen als beim Hund. Bei viszeralen Eingriffen empfiehlt sich die Verabreichung von Butorphanol alle 90 bis 120 Minuten. Da Buprenorphin bei der Katze einen sehr guten analgetischen Effekt zeigt, eignet es sich insbesondere für das postoperative Schmerzmanagement (0,02 mg/kgKG alle 6 Stunden).
Besonders schmerzhafte Eingriffe können während der Erhaltungsphase zusätzlich mit Ketamin als Dauertropfinfusion (0,01-0,03 mg/kgKG/Minuten) abgedeckt werden. Parallel dazu ist auf eine adäquate Versorgung mit NSAIDs (z.B. Meloxicam 0,05-0,2 mg/kgKG p.o./i.m./s.c.) zu achten.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Aufwachphase
Nach der Erhaltungsphase folgt die Aufwachphase, die mit dem Beenden der Anästhetika-Verabreichung eingeleitet wird. Abhängig von den zuvor verwendeten Wirkstoffen können die Narkotika auch wieder antagonisiert werden (z.B. Atipamezol bei Medetomidin).
Literatur
- Eberspächer-Schweda E. 2017. MemoVet, AnästhesieSkills, Perioperatives Management bei Klein-, Heim- und Großtieren. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 978-3-7945-3055-7
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