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Narkoseeinleitung (Katze)

Synonym: Einleitung
Englisch: anesthesia induction

1. Definition

Unter Narkoseeinleitung versteht man die anästhesiologischen Vorbereitungsschritte unter Verwendung von Anästhetika, die bei der Katze zur Narkose führen.

2. Ablauf

Mithilfe einer umfangreichen Anamnese und klinischen Untersuchung wird durch den Anästhesisten eine ASA-Klassifizierung durchgeführt und ein geeignetes Anästhesieprotokoll für das Tier erstellt. Danach kann die Katze prämediziert (z.B. Butorphanol 0,02 mg/kgKG und Medetomidin 0,05 mg/kgKG i.v. in einer Mischspritze) und weiter vorbereitet werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Sobald die Katze das Bewusstsein weitgehend verloren hat und die Reflexe unterdrückt sind, kann eine endotracheale Intubation durchgeführt und in die Narkoseerhaltungsphase übergegangen werden. Während der gesamten Anästhesiedauer ist auf exogene Wärmezufuhr (z.B. Wärmedecke) und ausreichende Flüssigkeitstherapie (intravenöse Infusionen) sowie auf den Schutz der Hornhaut mit einer geeigneten Salbe zu achten.

3. Medikamente

Bei kurzen Eingriffen ist es praktikabel, die Narkoseerhaltung mit den gleichen Medikamenten wie für die Sedierung bzw. Narkoseeinleitung durchzuführen. Für länger andauernde oder sehr schmerzhafte Eingriffe wird üblicherweise die Allgemeinanästhesie mit Injektionsanästhetika eingeleitet und mit volatilen Anästhetika erhalten.

Medikament Dosierung
(mg/kgKG)
Information
Propofol 2 bis 8
  • bei guter Prämedikation und ruhiger Umgebung meist nur 2-4 mg/kgKG notwendig
  • ähnliches Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil wie beim Hund
  • Präoxygenierung ist Voraussetzung
  • bei schmerzhaften und kardiovaskulär instabilen Patienten kann zusätzlich Ketamin (0,5-1 mg/kgKG) gegeben werden
  • darf nicht an mehreren Tagen hintereinander verwendet werden
Ketamin 2 bis 10
  • kann ebenfalls zur Narkoseeinleitung verwendet werden
  • wirkt aufgrund des besonderen Metabolismus stärker und länger (als beim Hund)
  • muss immer in Kombination mit muskelrelaxierenden und sedierenden Anästhetika verwendet werden
  • sollte nur vor langen Operationen in hoher Dosis gegeben werden, da sonst die Nebenwirkungen in der Aufwachphase sichtbar werden
Etomidat 1 bis 3
  • weist keine kardiovaskulären und respiratorischen Nebenwirkungen auf
  • kann ähnlich wie beim Hund verwendet werden
  • sollte nur einmalig als Bolus appliziert werden
Alfaxalon 2 bis 5
  • besitzt ein minimales Nebenwirkungsprofil
  • während der Aufwachphase muss mit Lautäußerungen gerechnet werden
  • sollte immer mit einem weiteren sedierenden Medikament kombiniert werden

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Bei neonatalen Katzenwelpen empfiehlt es sich, die Einleitung über eine Maske und mit volatilen Anästhetika (z.B. Isofluran oder Sevofluran) durchzuführen. Auf diese Weise werden alle weiteren Maßnahmen (Setzen eines Venenkatheters u.ä.) deutlich erleichtert.

4. Literatur

  • Eberspächer-Schweda E. 2017. MemoVet, AnästhesieSkills, Perioperatives Management bei Klein-, Heim- und Großtieren. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 978-3-7945-3055-7

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21.03.2024, 08:54
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