Kornea (Veterinärmedizin)
Synonyme: Cornea, Hornhaut
Englisch: cornea
Definition
Die Kornea ist eine durchsichtige und derb-fibröse Bindegewebshaut, die dem Augapfel vorne aufliegt und bei allen Haussäugetieren ausgebildet ist.
Anatomie
Die Kornea bildet zusammen mit der Sklera (Lederhaut) die äußere Augenhaut (Tunica fibrosa bulbi). Sie ist Teil der Bulbusvorderfläche und im Gegensatz zur Sklera durchsichtig.
Die Hornhaut ist am zentralen Vertex cornea (Hornhautscheitel) etwas dünner als am peripheren Limbus corneae. Die innere Umrandung der Kornea grenzt an die vordere Augenkammer. Sie ist bei allen Tieren nahezu kreisrund, während die äußere Begrenzung und damit die Außenfläche nur bei den Fleischfressern und beim Menschen rund ist. Bei den Huftieren besitzt sie entsprechend der Pupillenform eine querovale bzw. eiförmige Gestalt. Der stumpfe Pol ragt dabei nach nasal, der spitze Pol nach temporal. Der Rand der Kornea wird bei diesen Tierarten von dorsal und ventral von der Sklera stärker überlappt als von nasal und temporal.
Histologie
Die Grundlage der Kornea bilden lamellär geschichtete und parallelfaserige Kollagenfibrillen, die als Substantia propria corneae bezeichnet werden. Sie gehen am Limbus corneae in die Sklerafasern über. Die Kornea weist eine von außen nach innen aufgebaute, regelmäßige Schichtung auf. Man unterscheidet folgende Anteile:
- vorderes Hornhautepithel (Epithelium anterius corneae)
- vordere Grenzmembran (Lamina limitans anterior, Bowman-Membran)
- Eigenschicht der Hornhaut (Substantia propria corneae)
- hintere Grenzmembran (Lamina limitans posterior, Descemet-Membran)
- hinteres Hornhautepithel (Epithelium posterius corneae)
Mit Ausnahme eines zarten Randschlingennetzes am Limbus corneae, das von Rami ciliares aus der Lamina episclerais gespeist wird, ist die Kornea frei von Blut- und Lymphgefäßen. Die für die Durchsichtigkeit der Kornea unerlässliche Durchfeuchtung sowie ihre Ernährung erfolgt über Diffusion - einerseits durch die Tränenflüssigkeit (von außen) und andererseits durch das Kammerwasser (von innen). Die Hornhaut ist reich mit sensiblen Nerven versorgt, die geflechtartig alle Schichten durchsetzen.
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band IV: Nervensystem. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4150-2
- Liebich, HG. 2003. Funktionelle Histologie der Haussäugetiere. Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Vierte, völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 3-7945-2311-3.