Descemet-Membran
nach dem französischen Arzt Jean Descemet (1732-1810)
Synonyme: Membrana limitans posterior, Lamina limitans posterior corneae, Demours-Membran, hintere Basalmambran, Lamina elastica posterior Descementi
Englisch: posterior limting lamina
1. Definition
Die Descemet-Membran oder Membrana limitans posterior ist die Basalmembran des hinteren Epithels der Hornhaut (Epithelium posterius) des Auges.
2. Histologie
Die Descemet-Membran bildet ensprechend der Hornhautform eine nach vorne konvexe Scheibe. Ihre seitliche Begrenzung wird durch die Schwalbe-Linie markiert.
Histologisch lassen sich drei Schichten unterscheiden:
- ungebundene, an das Stroma corneae angrenzende Schicht mit ca. 0,3 µm Dicke
- vordere Schicht mit ca. 2-4 µm Dicke
- hintere Schicht mit mehr als 4 µm Dicke, die im Laufe des Lebens aufgrund von Auflagerungen von Endothelkollagenen an Dicke zunimmt
Die Descemet-Membran besteht aus Kollagen VIII und Laminin, ist durchsichtig und homogen. Die Kollagenfibrillen bilden ein zweidimensionales Sechseckraster. Man vermutet, dass die Descemet-Membran ein Abscheidungsprodukt des Endothels ist.
3. Funktion
Die Membran ist die dickste Basalmembran des menschlichen Körpers und damit sehr elastisch und widerstandsfähig. Sie schützt vor Infektionen, chemischer und mechanischer Beanspruchung sowie enzymatischer Zerstörung. Weiterhin kompensiert sie die mit zunehmendem Alter abnehmende Pumpleistung des Endothels.
4. Klinik
Verletzungen der Lamina limitans posterior heilen nur unter Narbenbildung aus. Die bei einer Zerstörung des Hornhautstromas auftretende Vorwölbung der Descemet-Membran nennt man Keratozele oder Descemetozele.