Stroma corneae
Synonym: Substantia propria corneae
Englisch: stroma of the cornea
Definition
Das Stroma corneae ist die mittlere Schicht der Hornhaut des Auges. Sie liegt hinter dem Kornealepithel zwischen der Membrana limitans anterior (Bowman-Membran) und der Membrana limitans posterior (Descemet-Membran).
Aufbau
Das Stroma corneae besteht aus einer Extrazellulärmatrix, die Kollagenfibrillen und wasserbindende Glykosaminoglykane enthält. Die Zellpopulation dieser Schicht setzt sich mehrheitlich aus Keratozyten sowie einigen Immunzellen (Makrophagen, Lymphozyten) zusammen. Das Stroma trägt etwa 90% zur Gesamtdicke der Hornhaut bei.
Die Kollagenfasern strahlen zum Teil in die benachbarte Membrana limitans anterior ein. Im Stroma corneae sind sie weitgehend parallel angeordnet. Dadurch bilden sie Lamellen, die dem Verlauf der Hornhautoberfläche folgen. Im Hornhautzentrum sind etwa 200 dieser Lamellen übereinander geschichtet, die jeweils 1,5 bis 2,5 μm dick sind. Diese streng geordnete Gewebearchitektur ist für die Transparenz der Hornhaut wichtig.
Zwischen den Lamellen befinden sich die Keratozyten. Dabei handelt es sich um flache Zellen mit langen, verzweigten Zellausläufern, welche die Zellen miteinander zu einem Netzwerk verknüpfen. Sie produzieren die Extrazellulärmatrix, deren Wassergehalt bei etwa 70% liegt. Er wird sowohl durch das Kornealendothel als auch durch das Kornealepithel reguliert, da er wichtig für die Lichtbrechung ist.
Klinik
Aufgrund der fehlenden Blutgefäße regeneriert sich das Stroma corneae nur langsam. Die Gefäßarmut hat jedoch immunologische Vorteile – durch sie wird das Spendergewebe bei Hornhauttransplantationen in der Regel gut angenommen.
Quellen
- Taschenlehrbuch Histologie. Lüllmann-Rauch R, Asan E, Hrsg. 6., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-163361
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