Mefanaminsäure
Synonyme: 2-(2,3-Dimethylphenylamino)- benzoesäure, Acidum mefenamicum
Definition
Die Mefanaminsäure ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika. Als solches weißt es eine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung auf, welche einen akuten Rheumaschub abzumildern vermag. Eine Zulassung in Deutschland liegt für den Wirkstoff nicht vor, während es in Österreich und der Schweiz eine der am häufigsten eingesetzten Medikamente in der Rheumatologie ist.
Geschichte
Die Entwicklung erfolge Ende der 1950er Jahr bis Anfang der 1960er Jahre. 1961 erfolgte die Patentierung des Arzneimittels durch das Pharmaunternehmen Parke Davis.
Chemie
Die chemische Bezeichnung für die Mefanaminsäure lautet 2-(2,3-Dimethylphenylamino)- benzoesäure. Sie besitzt folgende Summenformel:
- C15H15NO2
Es handelt sich um einen nicht zu den Steroiden gehörenden Hemmer der Prostaglandinsynthese. Das verschreibungspflichtige Medikament liegt bei Zimmertemperatur als helles bis weißes, feines bis kristallines Pulver vor. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 230 – 232 °C. Eine Löslichkeit in Wasser liegt praktisch nicht vor; es besteht eine schwache Löslichkeit in Ethanol und Dichlormethan, sowie diversen anderen Alkoholen. In einer verdünnten Alkalihydroxid-Lösung ist es hingegen sehr gut löslich. Strukturell finden sich bei der Mefanaminsäure zwei Benzolringe. Es handelt sich um einen Molekül aus der Gruppe der Anthranilsäurederivate. Die nächst verwandten Verbindungen sind:
Mefanaminsäure gilt als schwache, organische Säure.
Wirkungsmechanismus
Die Mefanaminsäure ist ein hochwirksamer Hemmer der Biosynthese der Prostaglandine. Werden diese Entzündungs- und Schmerzmediatoren in ihrer Entstehung gehemmt, kann ein akuter Rheumaschub abgemildert werden.
Anwendungsgebiete
- akute Schmerzzustände bei Rheuma
- chronische Schmerzen bei sämtlichen rheumatischen Krankheitsbilden
- Menstruationsschmerzen (primäre Dysmenorrhoe)
- Schmerztherapie nach Operationen und Verletzungen
- abschwellende Therapie
- Myalgie (weniger bei der Fibromyalgie, da es sich dort nicht um eine entzündliche Erkrankung handelt)
- Schmerzzustände im Bereich der Wirbelsäule
- Sehnenentzündungen
- sonstige Schmerzen im Bewegungs- und Halteapparat
Nebenwirkungen
Praktisch immer kommt es bei der Einnahme der Mefanaminsäure zu mehr oder weniger schweren gastrointestinalen Beschwerden, v. a. starke und wässrige Durchfälle werden regelmäßig (besonders bei hoher Dosierung) beobachtet. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Wasser- und Elektrolytverlust rasch ausgeglichen wird. Gelegentlich kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Vor einer Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit ist prinzipiell abzuraten. Möglich sind weiterhin:
- Störungen der Nierenfunktion
- Sehstörungen
- Müdigkeit
- Schwindel
- Tinnitus
- Hautausschlag
- Allergie
Wechselwirkungen
Zu Wechselwirkungen kann es kommen bei gleichzeitiger Anwendung von:
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