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Maligne Hyperkalzämie

Synonyme: paraneoplastische Hyperkalzämie, tumorassoziierte Hyperkalzämie, tumorinduzierte Hyperkalzämie
Englisch: paraneoplastic hypercalcemia

1. Definition

Als maligne Hyperkalzämie bezeichnet man eine Erhöhung des Serumcalciums auf dem Boden einer malignen Grunderkrankung. Die Hyperkalzämie kann sich dabei zu einem lebensbedrohlichen Zustand entwickeln.

2. Epidemiologie

Bis zu 30 % der Patienten mit einer neoplastischen Erkrankung entwickeln im Verlauf eine Hyperkalzämie. Neben dem primären Hyperparathyeroidismus ist die maligne Hyperkalzämie der häufigste Grund für eine Hyperkalzämie.

3. Ätiologie

Tumoren, die besonders häufig zu der Entwicklung einer malignen Hyperkalzämie führen, sind:

4. Pathogenese

Die häufigste Ursache für eine maligne Hyperkalzämie ist ein Parathormon-ähnliches Peptid (PTHrP), das von den Tumorzellen sezerniert wird (sogenannte humorale Hyperkalzämie).

Knochenmetastasen können ebenfalls zu einer Hyperkalzämie führen, wenn durch osteolytische Prozesse Calcium aus dem Knochen mobilisiert wird.

Selten kommt es zu einer extrarenalen Synthese von Calcitriol oder zu einer ektopen Parathormon-Produktion.

5. Symptome

Die Symptomatik ist häufig unspezifisch, weshalb maligne Hyperkalzämien oft spät entdeckt werden.

Die Symptome betreffen in der Regel mehrere Organsysteme:

6. Diagnostik

Im Labor steht die (ggf. wiederholte) Bestimmung der Serumkalziumkonzentration (in Relation mit ionisiertem Calcium) im Vordergrund. Zudem wird das PTHrP bestimmt.

Alternative Ursachen (z.B. Medikamente wie Vitamin D) müssen ausgeschlossen werden. Zudem wird häufig auch das Parathormon bestimmt, um das Vorliegen eines primären Hyperparathyreoidismus auszuschließen.

Ergänzende Diagnostik, wie z.B. die radiologische Untersuchung auf Knochenmetastasen, kann notwendig sein.

7. Therapie

Leichte, asymptomatische Hyperkalzämien müssen nicht immer behandelt werden. Eine schwere Hyperkalzämie ist jedoch ein behandlungsbedürftiger Notfall. Zur Therapie stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Steigerung der renalen Kalzium-Ausscheidung:

Hemmung der Knochenresorption durch Osteoklasten mittels:

Glukokortikoide können die intestinale Kalziumresorption und die Calcitriolsynthese hemmen.

Ebenfalls möglich ist eine Hämodialyse mit einer niedrigen Calciumkonzentration im Dialysat.

8. Prävention

Durch den Einsatz von Bisphosphonaten bei bekannten Knochenmetastasen konnte die Inzidenz der malignen Hyperkalzämie gesenkt werden.

9. Literatur

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