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Laterale Ischiadikusblockade

Synonym: (proximale) laterale Blockade des Nervus ischiadicus

1. Definition

Als laterale Ischiadikusblockade wird der laterale Zugangsweg zur Blockade des Nervus ischiadicus bezeichnet. Dieses Regionalanästhesieverfahren findet bei Operationen der unteren Extremität oder in der Schmerztherapie Anwendung. Die Reizweiterleitung des Nervus ischiadicus wird durch die Injektion eines Lokalanästhetikums in die Nähe des Nerven temporär ausgeschaltet.

2. Indikationen

Um eine komplette "Einbeinanästhesie" zu erzielen, muss die Ischiadikusblockade mit einem Psoasblock oder einer 3-in-1-Blockade kombiniert werden.

3. Vorgehen

3.1. Übersicht

Der laterale Zugangsweg benötigt keine Lageänderung des Patienten. Bei Schenkelhalsfrakturen oder Hämatomen im Hüftbereich ist dieses Verfahren ungeeignet. Bei Patienten mit einer Hüftgelenksendoprothese fehlt die anatomische Orientierung am Trochanter major, weshalb in diesen Fällen z.B. der parasakrale Zugang vorgezogen wird. Bei Operationen mit Blutsperre auf Höhe des Oberschenkels können Schmerzen auftreten, weil der Nervus cutaneus femoris posterior nicht sicher ausgeschaltet wird.

Die Punktion wird unter Ultraschallkontrolle mit einer elektrischen Stimulationskanüle durchgeführt. Die abgegebenen elektrischen Impulse lösen bei korrekter Lage der Kanüle eine Muskelantwort im Fuß aus. Über dieses Verfahren kann die Lokalisation der Kanülenspitze kontrolliert werden.

3.2. Einzelschritte

  • Lagerung des Patienten in Rückenlage, unter der Kniekehle ein Kissen
  • Die Punktionsstelle wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
  • Punktionsstelle: 3 bis 5 cm distal des lateralen Anteils des Trochanter major
  • Punktionswinkel: nach dorsal (15 bis 30°) und kranial
  • Punktionstiefe: 8 bis 12 cm
  • Motorische Reizantwort: im Fuß (Plantarflexion oder Dorsalflexion)
  • Injektion von 20 bis 30 ml eines mittellang oder lang wirkenden Lokalanästhetikums (initial "Testdosis" zur Vermeidung einer intravasalen Injektion)

Zur Feststellung der Anästhesie wird plantar mit einem Oberflächenthermometer der Temperaturanstieg gemessen.

4. Komplikationen

5. Kontraindikationen

  • Allergie gegen Lokalanästhetikum
  • Infektion oder Tumore im Punktionsgebiet
  • Ablehnung durch den Patienten

Eine relative Kontraindikation stellen neurologische Defizite dar, weil sie das Risiko von Nervenschäden erhöhen.

6. Quellen

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08.12.2021, 15:18
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