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Duodenum (Wiederkäuer)

Synonym: Zwölffingerdarm
Englisch: duodenum

1. Definition

Als Duodenum bezeichnet man bei Wiederkäuern den ersten Abschnitt des Dünndarms.

2. Anatomie

Das Duodenum entspringt rechts der Medianebene im intrathorakalen Teil der Bauchhöhle aus dem Pylorusteil (Pars pylorica) des Labmagens (Abomasum). Es ist im Durchschnitt 1 bis 1,5 m lang und unterliegt sowohl in der Länge als auch im Querschnitt erheblichen physiologischen Schwankungen.

2.1. Abschnitte

Am Duodenum der Wiederkäuer können folgende Abschnitte unterschieden werden:

  • Pars cranialis duodeni: nach kranial aufsteigender Abschnitt, der rechtsseitig aus dem Pylorus hervorgeht; steigt kaudomedial an der Viszeralfläche der Leber - in Kontakt mit der Gallenblase - zur Leberpforte auf und bildet hier die charakteristische S-förmige Ansa sigmoidea
  • Flexura duodeni cranialis: nach kaudal abknickende Schlinge, die an der rechten Bauchwand den Übergang zum absteigenden Duodenumabschnitt markiert
  • Pars descendens duodeni: zieht zwischen den Serosalamellen der Gekröseplatte in horizontalem Verlauf nach kaudal. Anschließend geht er beim Rind auf Höhe des Tuber coxae und beim kleinen Wiederkäuer schon vorher in scharfem Bogen medial in den transversal verlaufenden Abschnitt über
  • Pars transversa duodeni: kurzer, quer verlaufender Duodenumabschnitt
  • Flexura duodeni caudalis: Abbiegung, die den Übergang in den nach kranial aufsteigenden Anteil markiert
  • Pars ascendens duodeni: aufsteigender Abschnitt, der durch die Plica duodenocolica mit dem Colon descendens verbunden ist; zieht im Darmgekröse eingepackt kopfwärts
  • Flexura duodenojejunalis: unter der Bauchspeicheldrüse liegender Übergang vom Duodenum in das Jejunum

2.2. Gefäßversorgung

Die arterielle Versorgung wird über Äste der Arteria coeliaca und Arteria mesenterica cranialis gewährleistet. Die Pars cranialis duodeni inkl. Ansa sigmoidea wird über die Arteria pancreaticoduodenalis cranialis, der restliche Teil über die Arteria pancreaticoduodenalis caudalis vaskularisiert. Die venöse Drainage erfolgt über gleichnamige Venen, die in die Vena portae münden.

Die Lymphe des Duodenums wird über Lymphgefäße den Knoten des Lymphocentrum coeliacum zugeführt.

2.3. Innervation

Das Duodenum wird über das vegetative Nervensystem innerviert. Der Sympathikus wirkt sich dabei hemmend, der Parasympathikus fördernd auf die Darmtätigkeit aus. Der sympathische Reiz erfolgt über den Plexus mesentericus cranialis sowie caudalis, die parasympathische Innervation entstammt dem Bauchteil des Nervus vagus.

Auch der Wiederkäuer besitzt die für das Duodenum typischen intramuralen Nervengeflechte. Diese gewährleisten die Autonomie der motorischen und sekretorischen Leistung des Dünndarms und werden als Plexus subserosus, Plexus myentericus und Plexus submucosus bezeichnet.

3. Histologie

Das Duodenum von Rind, Schaf und Ziege zeigt den gleichen histologischen Aufbau wie bei den restlichen Haussäugetieren:

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem, Haut und Hautorgane. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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21.03.2024, 08:56
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