Benazepril
Handelsnamen: Lotensin HCT®, Lotrel®
Englisch: Benazepril
Definition
Benazepril ist ein Antihypertensivum aus der Gruppe der ACE-Hemmer, das zur Behandlung von arterieller Hypertonie und Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Benazepril lautet: 2-[(4S)-4-[[(1S)-1-ethoxycarbonyl-3-phenyl-propyl]amino]-3-oxo-2-azabicyclo[5.4.0]undeca-7,9,11-trien-2-yl]essigsäure
Die Summenformel des Stoffes ist: C24H28N2O5
Die molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 424.49 g/mol
Wirkmechanismus
Benazepril moduliert das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) des Menschen, das für die Regulation des Blutdruckes und des Wasserhaushaltes zuständig ist. Als ACE-Hemmer wirkt Benazepril über eine Inhibition des Angiotensin Converting Enzyme (ACE) und führt hierdurch zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Dies führt zu einem reduzierten Gefäßtonus und über den sinkenden Angiotensin II-Spiegel zu einer geringeren Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde.
Benazepril hemmt auch die Kininase II, ein Enzym das für den Abbau von Bradykinin zuständig ist. Dies erklärt einige der unerwünschten Wirkungen der Substanzgruppe der ACE-Hemmer.
Pharmakokinetik
Benazepril wird oral appliziert und weißt eine Eliminationshalbwertszeit von etwa 11 Stunden auf. Es wird sowohl hepatisch als auch renal eliminiert.
Anwendungsgebiete
Benazepril wird bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie und der Herzinsuffizienz (indiziert in allen Stadien der chronischen Herzinsuffizienz) eingesetzt.
Nebenwirkungen
Durch die Akkumulation von Bradykinin und Substanz P kann es bei der Behandlung mit Benazepril zu unerwünschten Wirkungen kommen. Hierzu zählen unter anderem:
- trockener Husten ("ACE-Hemmer-Husten", dosisunabhängig)
- überschießender Blutdruckabfall (vor allem zu Beginn der Behandlung)
- Nierenfunktionsstörungen
- Geschmacksstörungen
- angioneurotisches Ödem
- Exantheme
Allergisch bedingt kann es zu Thrombozytopenien und Neutropenien bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen. Sehr seltene Nebenwirkungen sind ebenso die hämolytische Anämie und die Leberfunktionsstörung.
Kontraindikationen
Die Gabe von Benazepril ist kontraindiziert beim Vorliegen folgender Erkrankungen:
Wechselwirkung
Wird Benazepril mit kaliumsparenden Diuretika kombiniert, kann es zu einer Hyperkaliämie kommen. Bei der Kombination mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) sinkt die Wirksamkeit des ACE-Hemmers.
Verordnungshinweis
Benazepril ist verschreibungspflichtig.
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