Nierenarterienstenose
Abk.: NAST
Englisch: renal artery stenosis
Definition
Eine Nierenarterienstenose ist eine Einengung der Arteria renalis, welche ein- oder beidseitig auftreten kann.
Ursachen
Tritt die Stenose in einem Alter über 50 Jahren auf, so ist sie meistens durch Atherosklerose bedingt. Hierbei lagern sich Cholesterinmetabolite und andere Substanzen in die Gefäßwand ein, welche sich daraufhin verdickt und weniger Blut passieren lässt.
Schließlich kann es (z.B. durch einen Thrombus) zu einem kompletten Verschluss der Nierenarterie und so zu einem Niereninfarkt kommen.
Bei jüngeren Patienten ist dagegen in der Regel eine fibromuskuläre Dysplasie für die Nierenarterienstenose verantwortlich, bei der es zu einer nicht-entzündlichen Verdickung der Arterienwand kommt.
Andere seltene Ursachen für eine Nierenarterienstenose sind Aneurysmen und Arteriitiden (Takayasu-Arteriitis, Panarteriitis nodosa).
Pathophysiologie
Im Rahmen einer Nierenarterienstenose kommt es zu einer arteriellen Hypertonie (renale Hypertonie). Sie wird durch den so genannten Goldblatt-Mechanismus vermittelt. Durch die verminderte Durchblutung der Niere schüttet diese vermehrt Renin aus, welches eine blutdrucksteigernde Wirkung im Rahmen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems hat.
Der renale Hypertonus tritt in der Regel nur dann auf, wenn die Stenose mehr als 75% des Arterienlumens verlegt (relevante Stenose). Ist die Verengung kleiner, ist der Patient unter Umständen symptomfrei.
Durch die verminderte Versorgung der Niere mit sauerstoffreichem Blut kann es zu einer Atrophie kommen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen kann.
Klinik
Klinisch zeigt sich häufig ein therapierefraktärer Hypertonus mit aufgehobener nächtlicher Senkung. Symptome sind hierbei typischerweise Herzklopfen und Kopfschmerzen.
In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Herzinsuffizienz, selten auch zu einem blitzartig auftretenden Lungenödem kommen.
Diagnostik
Der Verdacht auf eine Nierenarterienstenose kann manchmal bereits bei der Auskultation des Abdomens anhand turbulenter Strömungsgeräusche erhoben werden.
Eine Darstellung der Stenose kann auf mehreren Wegen erfolgen:
Weitere sehr aufschlussreiche Hinweise zur Restfunktion der Niere hinter der Stenose liefert die Nierenszintigraphie.
Therapie
Die Nierenarterienstenose kann durch eine perkutane transluminale Angioplastie (PTA) mit Einlage eines Stents interventionell therapiert werden. Chirurgische Bypassoperationen werden zunehmends verlassen.
Die Therapie wirkt sich insbesondere dann normalisierend auf den Blutdruck aus, wenn keine irreversiblen Folgeschäden der Nieren bestehen.
Bei beidseitiger Nierenarterienstenose oder bei einer Einzelniere sind ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten aufgrund des Risikos eines akuten Nierenversagens kontraindiziert.
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