BTK-Inhibitor
Synonym: BTK-Hemmer
Definition
BTK-Inhibitoren sind eine Klasse von Proteinkinaseinhibitoren bzw. Tyrosinkinaseinhibitoren, welche die Bruton-Tyrosinkinase (BTK) hemmen. Die Arzneistoffe dieser Klasse werden vor allem bei B-Zell-Lymphomen eingesetzt, aber auch bei Autoimmunerkrankungen.
Wirkmechanismus
Die Bruton-Tyrosinkinase spielt eine wichtige Rolle bei der Reifung der B-Zellen und bei der Aktivierung von Mastzellen. Als Signalmolekül wirkt es in den intrazellulären Übertragungswegen des B-Zell-Antigenrezeptors (BCR) und des Zytokinrezeptors mit.
BTK enthält eine PH-Domäne am N-Terminus, die Phosphatidylinositol-3,4,5-trisphosphat (PIP3) bindet. Die Bindung von PIP3 führt dazu, dass BTK die Phospholipase C phosphoryliert. Diese wiederum hydrolysiert Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (PIP2) in zwei Second messenger, Inositoltriphosphat (IP3) und Diacylglycerol (DAG). Beide Substanzen modulieren die Aktivität der B-Zelle im Rahmen der Immunantwort.
BTK-Inhibitoren binden an das aktive Zentrum der Bruton-Tyrosinkinase, die dadurch gehemmt wird. Die Lymphomzellen werden dadurch an der Proliferation, Chemotaxis und Adhäsion gehindert und treten schließlich in die Apoptose ein.
Substanzen
Weitere Arzneistoffe dieser Wirkstoffklasse befinden sich zur Zeit (2021) in klinischer Entwicklung, z.B. Evobrutinib, Orelabrutinib, Remibrutinib, Rilzabrutinib und Tolebrutinib. Die Entwicklung von Spebrutinib wurde eingestellt.