Zytokinrezeptor
Englisch: cytokine receptor
Definition
Zytokinrezeptoren sind Glykoproteine an der Oberfläche tierischer Zellen, die spezifisch Zytokine binden und dadurch eine intrazelluläre Antwort auslösen. Sie können außerdem als lösliche Proteine vorliegen.
Funktion
Zytokinrezeptoren übertragen extrazelluläre Signale in Zellen und/oder vermitteln sie innerhalb derer. Damit sind sie an der Regulation einer Reihe von zellulären Prozessen beteiligt. Durch die Bindung spezifischer Zytokine lösen die Rezeptoren verschiedene Signalkaskaden im Zellinneren aus, etwa den JAK-STAT-Signalweg. Je nach Rezeptor- und Zelltyp variiert die biologische Antwort, führt aber im Allgemeinen zur Expression regulatorischer Proteine, die z.B. den Zellzyklus, die Proliferation, inflammatorische Prozesse oder die Freisetzung von Immunmediatoren (z.B. weiterer Zytokine) steuern.
Klassifikation
Man unterscheidet verschiedene Gruppen von Zytokinrezeptoren:
- Typ-I-Zytokinrezeptoren, u.a.:
- Typ-II-Zytokinrezeptoren
- TNF-Rezeptor-Superfamilie, u.a.:
- TNF-Rezeptor Typ I (TNFR1)
- TNF-Rezeptor Typ II (TNFR2)
- CD27
- CD30
- CD40
- CD120
- Osteoprotegerin
- Zelltod-Rezeptor 3 (death receptor 3)
- Zelltod-Rezeptor 4 (death receptor 4)
- Zelltod-Rezeptor 5 (death receptor 5)
- Fas-Rezeptor
- TROY
- Chemokinrezeptoren (7TMHR), u.a.:
- TGF-beta-Rezeptoren
- Mitglieder der Immunglobulin-Superfamilie
- Rezeptortyrosinkinasen
Klinik
Defekte in Genen, die für Zytokinrezeptoren kodieren, sind mit verschiedenen Erkrankungen assoziiert. Dazu gehört vor allem Immundefekte (SCID) und Tumorerkrankungen, etwa bei defekten Rezeptoren für Interleukine, Interferone und TNF.
siehe auch: Zytokine