Medikamenteninduzierte ANCA-positive Vaskulitis
Synonyme: medikamenteninduzierte ANCA-assoziierte Vaskulitis, arzneimittel-induzierte ANCA-positive Vaskulitis
Englisch: drug-induced ANCA-associated vasculitis
Definition
Medikamenteninduzierte ANCA-positive Vaskulitiden, kurz medikamenteninduzierte AVV, sind eine Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die durch das Vorhandensein von ANCAs und nekrotisierenden Entzündungen kleiner und mittlerer Gefäße gekennzeichnet sind. Sie werden durch verschiedene Medikamente ausgelöst.
Hintergrund
Die Erkrankung ähnelt klinisch den primären Formen von ANCA-assoziierten Vaskulitiden (Granulomatose mit Polyangiitis, eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis und mikroskopische Polyangiitis). Erscheinungsformen und der Schweregrad variieren jedoch stark in Abhängigkeit vom auslösenden Medikament. Es zeigt sich häufiger ein Befall der Haut und die Prognose ist i.d.R. besser als bei primärer AVV.
siehe Hauptartikel: ANCA-assoziierte Vaskulitis
Medikamente
Folgende Medikamente wurden im Zusammenhang mit einer medikamenteninduzierten AVV beschrieben. Für einige Wirkstoffe existieren jedoch nur vereinzelte Fallberichte.
Thyreostatika
Biologika
Antibiotika
Tuberkulostatika
DMARDs
Psychoaktive Substanzen
Verschiedene Medikamente
Therapie
Für Patienten mit milden Symptomen kann das Absetzen des auslösenden Medikaments ausreichend sein. Bei schweren Verläufen können Glukokortikoid und Immunsuppressiva zum Einsatz kommen.
Quellen
- Weng, Drug-induced anti-neutrophil cytoplasmic antibody-associated vasculitis, Chin Med J (Engl), 2019
- Deshayes et al., A Worldwide Pharmacoepidemiologic Update on Drug-Induced Antineutrophil Cytoplasmic Antibody-Associated Vasculitis in the Era of Targeted Therapies, Arthritis Rheumatol, 2022