(Weitergeleitet von Arterienverkalkung)
Synonyme: Arteriosklerose, Arteriosclerosis, "Arterienverkalkung"
Englisch: arteriosclerosis
Die Atherosklerose ist eine komplexe, degenerative Erkrankung der arteriellen Gefäßwände. Ihre zentralen pathogenetischen Prozesse sind eine Dysfunktion des Endothels, Ablagerungen von Cholesterin in den Gefäßwänden und chronische Entzündungsreaktionen. Die Atherosklerose ist die Ursache einer Vielzahl von kardiovaskulären Folgeerkrankungen.
Die Begriffe "Atherosklerose" und "Arteriosklerose" werden im klinischen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, obwohl das nicht ganz korrekt ist. In der Pathologie ist Arteriosklerose ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen der arteriellen Blutgefäße, die neben der Atherosklerose weitere Vertreter wie die primäre Mediaverkalkung vom Typ Mönckeberg (Mönckeberg-Sklerose) und die Arteriolosklerose umfasst. Da die Atherosklerose jedoch die größte klinische Bedeutung hat und am häufigsten anzutreffen ist, bleibt diese Unterscheidung meist unbeachtet.
Die genauen Ursachen der Atherosklerose sind zur Zeit (2020) nicht vollständig geklärt. Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle.
Ausgangspunkt für die Entstehung einer Atherosklerose sollen Schäden oder Dysfunktionen des Endothels sein. Infolge dessen gelangen LDL-Moleküle in subendotheliale Schichten der Tunica intima. Dort kommt es zu oxidativen Vorgängen, Entzündungsreaktionen und zur Bildung von atherosklerotischen Beeten, den "Plaques". Diese werden auch als Atherome bezeichnet. Diese Vorgänge werden durch die Response-to-injury-Theorie beschrieben.
Die Atherosklerose verläuft oft über lange Jahre asymptomatisch. An den Gefäßwänden kommt es zunächst zur Bildung von atherosklerotischen Plaques, die konfluieren und zu einer schrittweisen Einengung des Gefäßlumens führen können. Kommt es zu hochgradigen Einengungen der Gefäße oder Verschlüssen (Thrombembolien), dann resultiert meist eine Funktionseinschränkung oder ein Infarkt.
Eine weitere Gefahr liegt aufgrund der erhöhten mechanischen Belastung in einem Riss der Gefäßwand. Dies kann zu Einblutungen und/oder zur Bildung von Thromben führen. Letztere können in andere Gewebe ausgeschwemmt werden und dort zum Verschluss von Gefäßen (Embolie) mit nachfolgender lokaler Hypoxie und Nekrose führen.
Die Atherosklerose ist altersabhängig und bei Menschen über 80 Jahren praktisch immer vorhanden.
Nach der Ausbreitung der atherokslerotischen Plaques unterscheidet man:
Tags: Arterie, Degeneration, Herzinfarkt, KHK
Fachgebiete: Angiologie, Pathologie
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Februar 2020 um 23:19 Uhr bearbeitet.
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