Amsacrin
Synonyme: Amsacrinum
Handelsnamen: Amsidyl® u.a.
Englisch: Amsacrine
Definition
Amsacrin ist ein antineoplastischer Arzneistoff aus der Gruppe der den Topoisomerase-II-Inhibitoren, der u.a. als Zytostatikum bei AML eingesetzt wird.
Wirkmechanismus
Amsacrin interkaliert in die DNA von Tumorzellen und verhindert somit nicht nur die Replikation, sondern auch die Transkription der DNA. Letzteres verhindert vor allem die Produktion funktionstüchtiger DNA-Polymerasen, RNA-Polymerasen und sämtlicher Transkriptionsfaktoren. Folglich ist das Zellwachstum unterbunden und die Tumorausbreitung wird gehemmt.
Pharmakokinetik
Das Arzneimittel liegt im Blut zu 97% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich bis zu neun Stunden.
Indikationen
Hauptindikationen für eine Therapie mit dem Wirkstoff stellen die akute myeloische Leukämie (AML) sowie die akute lymphatische Leukämie (ALL) bei Erwachsenen dar.
Anwendung
Die Anwendung erfolgt meist gemeinsam mit anderen Zytostatika, z.B. mit Fludarabin oder Cytarabin im Rahmen des FLAMSA-oder FLAMSA-RIC-Schemas.
Nebenwirkungen
- Störungen der Knochenmarksfunktion: Thrombozytopenie, Granulozytopenie, Leukämie, Panzytopenie
- Hyperurikämie, Hypokaliämie
- Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Herzstillstand
- Hypotension
- Nierenfunktionsstörung, Leberfunktionsstörung
- Störungen des Gastrointestinaltrakts
- Dyspnoe
- Phlebitis
- allergische Hautreaktionen
Kontraindikationen
- Knochenmarksdepression
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Paravasat führt zu schweren Reizungen bzw. Nekrosen
um diese Funktion zu nutzen.