Telmisartan: Unterschied zwischen den Versionen

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Telmisartan wirkt über die kompetetive Blockierung der [[AT1-Rezeptor|AT<sub>1</sub>-Rezeptoren]], die als Bindungsstelle für das [[Angiotensin II]] fungieren. Durch die hochaffine Blockierung der AT<sub>1</sub>-Rezeptoren wird die Kontraktilität [[glatte Muskulatur|glatter Muskelzellen]] gesenkt, was zu einer Senkung des peripheren [[Gefäßwiderstand]]es und konsekutiv zur Senkung des [[Blutdruck]]s führt. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von [[Aldosteron]] aus der [[Nebennierenrinde]] gemindert.
Telmisartan wirkt über die kompetetive Blockierung der [[AT1-Rezeptor|AT<sub>1</sub>-Rezeptoren]], die als Bindungsstelle für das [[Angiotensin II]] fungieren. Durch die hochaffine Blockierung der AT<sub>1</sub>-Rezeptoren wird die Kontraktilität [[glatte Muskulatur|glatter Muskelzellen]] gesenkt, was zu einer Senkung des peripheren [[Gefäßwiderstand]]es und konsekutiv zur Senkung des [[Blutdruck]]s führt. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von [[Aldosteron]] aus der [[Nebennierenrinde]] gemindert.


Telmisartan beeinflusst als Medikament aus der Gruppe der [[Sartan]]e, im Gegensatz zu den Antihypertensiva aus der Gruppe der [[ACE-Hemmer]] nicht den Abbau von [[Kinin]]en (v.a. [[Bradykinin]]) und der [[Substanz P]]. Hierdurch kommt es zu einer Vermeidung der charakteristischen Nebenwirkungen der ACE-Hemmer (z.B. [[ACE-Hemmer-Husten]]).
Telmisartan beeinflusst als Medikament aus der Gruppe der [[Sartan]]e, im Gegensatz zu den Antihypertensiva aus der Gruppe der [[ACE-Hemmer]] nicht den Abbau von [[Kinin]]en (v.a. [[Bradykinin]]) und der [[Substanz P]]. Dadurch werden charakteristische Nebenwirkungen der ACE-Hemmer (z.B. [[ACE-Hemmer-Husten]]) vermieden.


== Pharmakokinetik ==
== Pharmakokinetik ==

Aktuelle Version vom 23. März 2024, 00:03 Uhr

Handelsnamen: Micardis®, Pritor®, u.a®
Englisch: Telmisartan

Definition

Telmisartan ist ein Antihypertensivum aus der Gruppe der AT1-Rezeptorantagonisten ("Sartane"), das zur Behandlung von arterieller Hypertonie, Herzinsuffizienz und diabetischer Nephropathie bei Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt wird.

Chemie

Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Telmisartan lautet: 2-[4-[[4-methyl-6-(1-methylbenzoimidazol-2-yl)-2-propyl-benzoimidazol-1-yl]methyl]phenyl]benzolsäure

Die Summenformel des Stoffes ist: C33H30N4O2

Die Molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 514.617 g * mol-1

Wirkmechanismus

Telmisartan wirkt über die kompetetive Blockierung der AT1-Rezeptoren, die als Bindungsstelle für das Angiotensin II fungieren. Durch die hochaffine Blockierung der AT1-Rezeptoren wird die Kontraktilität glatter Muskelzellen gesenkt, was zu einer Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes und konsekutiv zur Senkung des Blutdrucks führt. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde gemindert.

Telmisartan beeinflusst als Medikament aus der Gruppe der Sartane, im Gegensatz zu den Antihypertensiva aus der Gruppe der ACE-Hemmer nicht den Abbau von Kininen (v.a. Bradykinin) und der Substanz P. Dadurch werden charakteristische Nebenwirkungen der ACE-Hemmer (z.B. ACE-Hemmer-Husten) vermieden.

Pharmakokinetik

Telmisartan wird oral appliziert und erreicht im Körper nach der Resorption im Dünndarm eine schwankende Bioverfügbarkeit von ca. 40–100%.

Telmisartan wird zu 99,5% proteingebunden transportiert und biliär ausgeschieden.

Die Plasmahalbwertszeit von Telmisartan liegt bei 24 Stunden.

Indikationen

Durch seine antihypertensive Wirkung wird Telmisartan vorwiegend in der Behandlung von arterieller Hypertonie eingesetzt, wenn es bei der Gabe der alternativen ACE-Hemmer zu Nebenwirkungen kommt oder diese kontraindiziert sind.

Weitere Einsatzgebiete sind:

Dosierung

Telmisartan wird üblicherweise in einer täglichen Dosis von 40 mg eingenommen. Bei einigen Patienten kann bereits bei einer Tagesdosis von 20 mg eine ausreichende Wirkung erzielt werden. Wenn die angestrebte Blutdrucksenkung nicht erreicht wird, kann die Dosis von Telmisartan auf maximal 1× 80 mg/d erhöht werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Nebenwirkungen

Als AT1-Antagonist weist Telmisartan relativ wenige Nebenwirkungen auf, zu den bekannten gehören unter anderem:

Kontraindikationen

Die Gabe von Telmisartanist ist beim Vorliegen folgender Erkrankungen kontraindiziert:

Forschung

In aktuellen Studien werden die agonistische Wirkung von Telmisartan auf die Peroxisomen-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPARs) und die möglichen positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel untersucht.

Verordnungshinweis

Telmisartan ist verschreibungspflichtig.