Beatmungsassoziierte Pneumonie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Englisch''': ventilator-associated pneumonia''
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** [[Ceftazidim]] (in Kombination mit einem Antibiotikum, das gegen grampositive Erreger wirkt)
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Als Kombinationspartner kommen [[Aminoglykosid]]e oder pseudomonaswirksame Fluorchinolone in Frage. Bei Verdacht auf eine [[MRSA]]-Infektion ist ein Antibiotikum notwendig, das gegen MRSA wirksam ist. Bei Nachweis eines empfindlichen Erregers kann ggf. auf eine [[Monotherapie]] deeskaliert werden.
Als Kombinationspartner kommen [[Aminoglykosid]]e oder pseudomonaswirksame Fluorchinolone in Frage. Bei Verdacht auf eine [[MRSA]]-Infektion ist ein Antibiotikum notwendig, das gegen MRSA wirksam ist. Bei Nachweis eines empfindlichen Erregers kann ggf. auf eine [[Monotherapie]] deeskaliert werden.
==Präventive Maßnahmen==
Als präventive Maßnahmen kommen in Frage:
* 45° [[Oberkörperhochlagerung]]
* Endotrachealtubus mit [[supraglottisch]]er [[Absaugung]]
* Mundpflege mit [[aseptisch]]en Lösungen
* Hygienische [[Händedesinfektion]] des medizinischen Personals
* kontinuierliche [[Cuffdruck]]messung


==Quellen==
==Quellen==

Aktuelle Version vom 21. März 2024, 09:59 Uhr

Synonym: Beatmungspneumonie
Englisch: ventilator-associated pneumonia

Definition

Die beatmungsassoziierte Pneumonie, kurz VAP, ist eine Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungengewebes (Pneumonie), die im Rahmen einer maschinellen Beatmung auftritt. Es handelt sich um eine Nosokomialinfektion.

Hintergrund

Eine Pneumonie wird dann als beatmungsassoziiert klassifiziert, wenn der Patient mindestens 48 Stunden beatmet war.

Epidemiologie

Nach Angaben des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) am RKI liegt die Inzidenz beatmungsassoziierter Pneumonien im Mittel bei 4,25 Fällen pro 1.000 invasiven Beatmungstagen. Die Inzidenz ist abhängig von der Dauer der Beatmung und in den ersten Beatmungstagen am höchsten.

Ätiologie

Die beatmungsassoziierte Pneumonie kann auf verschiedene Weise entstehen:

Unabhängig von ihrer Herkunft gelangen die Keime durch Aspiration in die unteren Atemwege und besiedeln hier die Bronchialschleimhaut. Primär kann dadurch eine beatmungsassoziierte Tracheobronchitis (ventilator-associated tracheobronchitis, VAT) ausgelöst werden. Ob dann tatsächlich eine Pneumonie entsteht, ist abhängig von der Menge und Virulenz der aspirierten Erreger und der Immunabwehr des Patienten.

Risikofaktoren

Klinik

Therapie

Patienten mit invasiver Beatmung erhalten eine kalkulierte Antibiotikatherapie. Die Auswahl der Antibiotika sollte anhand des lokalen Erregerspektrums oder des individuellen Resistenzprofils getroffen werden. Die Therapiedauer beträgt im Regelfall 7 bis 8 Tage.[1]

Als Kombinationspartner kommen Aminoglykoside oder pseudomonaswirksame Fluorchinolone in Frage. Bei Verdacht auf eine MRSA-Infektion ist ein Antibiotikum notwendig, das gegen MRSA wirksam ist. Bei Nachweis eines empfindlichen Erregers kann ggf. auf eine Monotherapie deeskaliert werden.

Präventive Maßnahmen

Als präventive Maßnahmen kommen in Frage:

Quellen

  1. S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten mit nosokomialer Pneumonie – Update 2017 AWMF-Register-Nr. 020-013