(Weitergeleitet von West-Nil-Fieber)
Englisch: west nile virus
Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein einsträngiges RNA-Virus aus der Familie der Flaviviridae.
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Das West-Nil-Virus kann sowohl Vögel als auch Säugetiere wie Pferde und Menschen infizieren. Übertragen wird das Virus über Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus. Auch die Asiatische Tigermücke, die sich in Europa ausbreitet, kann das Virus übertragen. Die Übertragung durch Tröpfchen und Schmierinfektionen ist selten.
Das Virus kommt sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Breiten vor. In den letzten 20 Jahren hat es sich zunehmend in Nordamerika und Europa ausgebreitet.
Die Infektion verläuft meist unbemerkt. In etwa 20% der Fälle zeigen sich grippeähnliche Symptome, bekannt als das West-Nil-Fieber. Komplikationen wie Enzephalitis und Meningitis sind möglich und können tödlich enden.
Die einzig mögliche Prävention ist der Schutz vor Mückenstichen durch lange Kleidung und Repellents. Gegen die Verbreitung der Mücken kommen vor allem in den USA zunehmend Insektizide zum Einsatz.
Das virale Genom kann durch Nukleinsäureextraktion aus Gewebeproben durch RT-PCR nachgewiesen werden. Für die serologische Diagnostik stehen EIAs zur Bestimmung von IgG- und IgM-Antikörpern zur Verfügung. Zur Bestätigung wird ein Neutralisationstest verwendet. Eine Kreuzreaktivität von WNV-spezifischen Antikörpern mit anderen Flaviviren wie Gelbfieber oder Dengue-Virus (Typus 1-4), sowie dem Virus der zentraleuropäischen Frühsommer-Meningoenzephalitis ist möglich
Da keine ursächliche Therapie zur Verfügung steht, erfolgt nur eine symptomatische Therapie.
Tags: RNA-Virus, West-Nil-Fieber
Fachgebiete: Tropenmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Dezember 2020 um 10:12 Uhr bearbeitet.
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