Trimipramin
Handelsnamen: Herphonal®, Stangyl®, Trimineurin® u.a.
Englisch: Trimipramine
Definition
Trimipramin gehört zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und kommt vor allem in der Behandlung von Depressionen und Schlafstörungen zum Einsatz.
Chemie
Trimipramin hat die Summenformel C20H26N2 und eine molare Masse von 294,43 g/mol.
Indikationen
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Angststörungen
- Unruhe, Nervosität
- Entzugssymptomatik bei Opiatabhängigkeit
- Therapie chronischer Schmerzen
Allgemeines
Das Arzneimittel kann oral, intramuskulär oder auch intravenös verabreicht werden und weist hierbei eine Bioverfügbarkeit von 40% auf. Es kommt zu einer hepatischen Metabolisierung. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei durchschnittlich 18 Stunden, wonach der Wirkstoff anschließend renal ausgeschieden wird.
Wirkmechanismus
Im ZNS wird durch Trimipramin die Wiederaufnahme von Monoaminen in die präsynaptischen Vesikel gehemmt, so dass die Konzentration an Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt erhöht wird. Dies wirkt antidepressiv, dämpfend und stimmungsaufhellend. Allerdings beeinflussen Trizyklika auch das histaminerge, das cholinerge sowie das adrenerge System, wodurch zahlreiche Nebenwirkungen entstehen.
Trimipramin nimmt unter den TZA eine Sonderstellung ein. Neben dem Reuptake von Serotonin und Noradrenalin antagonisisert Trimipramin die Dopamin-Rezeptoren (D2) und wirkt dadurch auch antipsychotisch. Im Hinblick auf die Rezeptorkinetik zeigt Trimipramin ein ähnliches pharmakologisches Profil wie das atypische Antipsychotikum Clozapin.
Im Gegensatz zu den Benzodiazepinen und anderen Hypnotika supprimiert Trimipramin den REM-Schlaf nicht und kann auch bei chronischen Insomnien eingesetzt werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Aufgrund der Bandbreite an Nebenwirkungen wird Trimipramin auch als dirty drug bezeichnet, weswegen bei der Behandlung der Depression ungern auf Trizyklika zurückgegriffen wird.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Intoxikation mit Alkohol, Sedativa oder Psychopharmaka
- gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern
- Blasenentleerungsstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Pylorusstenose, Ileus
- Herzreizleitungsstörungen
- Glaukom
- Schwangerschaft, Stillzeit
um diese Funktion zu nutzen.