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Thalamus

von altgriechisch: θάλαμος ("thalamos") - Schlafgemach
Synonym: Thalamus opticus, Thalamus dorsalis, Sehhügel
Englisch: thalamus

1. Definition

Der Thalamus bildet den größten Teil des Diencephalons. Er setzt sich aus vielen Kerngebieten zusammen, die eine besonders starke Verbindung zum gesamten Großhirnkortex aufweisen. Um sich der sensibel-sensorischen Informationen bewusst zu werden, müssen alle aufsteigenden Bahnen – mit Ausnahme der Riechbahn – auf ihrem Weg zum Cortex vorher im Thalamus verschaltet werden. Er wird deshalb oft als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet.

2. Anatomie

Der Thalamus besteht aus zwei taubeneigroßen Hälften, die jeweils nach medial an den III. Ventrikel und nach lateral an die Capsula interna grenzen. Linker und rechter Thalamus werden meistens durch die Adhaesio interthalamica miteinander verbunden.

Der Thalamus setzt sich aus mehr als 100 Kerngebieten – so genannten Nuclei – zusammen. Obwohl etwas umstritten, werden die Thalamuskerne entsprechend ihrer Verbindung zum Cortex in zwei Gruppen unterteilt:

2.1. Spezifische Thalamuskerne

Die spezifischen Thalamuskerne sind afferent und efferent mit ziemlich klar abgrenzbaren Bereichen der Großhirnrinde verbunden. In ihrer Gesamtheit werden sie deshalb auch als Palliothalamus bezeichnet. Sie erhalten sensible und sensorische Impulse aus der Peripherie und leiten diese nach Umschaltung an die Großhirnrinde weiter.

Wichtige spezifische Kerne sind die:

2.2. Unspezifische Thalamuskerne

Die unspezifischen Thalamuskerne haben keine oder ganz schwache direkte Verbindung zur Großhirnrinde. Sie erhalten Informationen aus der Formatio reticularis, aus dem Cerebellum und aus den Basalganglien und sind efferent mit den Basalganglien und den spezifischen Thalamuskernen verbunden. In ihrer Gesamtheit werden sie deshalb auch als Truncothalamus zusammengefasst.

Wichtige unspezifische Kerne sind:

2.3. Blutversorgung

Der Thalamus wird durch die Arteria thalamoperforans anterior und posterior sowie die Arteriae centrales anterolaterales und den Ramus thalamogeniculatus versorgt.

3. Histologie

4. Klinik

Eine Schädigung des Thalamus betrifft vor allem die kontralaterale Körperseite und zeigt Störungen folgender Art:

Die typischen Symptomkonstellationen bezeichnet man auch als Thalamussyndrom.

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