Corpus geniculatum mediale
Synonyme: Medialer Kniehöcker, innerer Kniehöcker, Corpus geniculatum acusticum, Nucleus geniculatus medialis
Englisch: medial geniculate nucleus, MGN, medial geniculate body, MGB
Definition
Das Corpus geniculatum mediale, kurz CGM, ist ein Kerngebiet im Bereich des Metathalamus unterhalb des Thalamus und als solches Teil der Hörbahn. Es steht mit dem Colliculus inferior in doppelseitiger Verbindung und leitet seine Fasern über die Radiatio acustica zu den Heschl-Querwindungen weiter.
Einteilung
Das Corpus geniculatum mediale lässt sich in drei kleinere Kerngebiete unterteilen, den ventralen, den medialen und den dorsalen Teil.
Pars ventralis
Die Pars ventralis (VMGN) macht den Hauptteil des auditorischen Thalamus aus. Sie erhält afferente Faserbahnen vom ipsilateralen Colliculus inferior und Nucleus reticularis. Die efferenten Bahnen ziehen zu verschiedenen Teilen des auditorischen Cortex, der seinerseits rückkoppelnde Fasern zur Pars ventralis entsendet.
Die Pars ventralis ist teilweise tonotop organisiert und dient wahrscheinlich der Frequenztrennung sowie der Integration binauraler Informationen.
Pars medialis
Die Pars medialis (MMGN) erhält afferente Fasern vom Colliculus inferior, vom Nucleus olivaris superior, vom Colliculus superior und von den Vestibulariskernen. Die efferenten Fasern ziehen zu allen Teilbereichen des auditorischen Cortex. Im Sinne einer Rückkopplung erhält die Pars medialis wie die Pars ventralis auch absteigende Fasern der Hörrinde.
Die Funktion der Pars medialis ist komplex und größtenteils ungeklärt. Sie scheint für das Verständnis der Tonintensität und -dauer wichtig zu sein.
Pars dorsalis
Die Pars dorsalis erhält afferente Fasern vom Colliculus inferior und von anderen Thalamuskernen sowie absteigende Bahnen der Hörrinde, die der Rückkopplung dienen. Die hier angesiedelten Nervenzellen sind zum Teil multimodal und reagieren auf auditiven und somatosensorischen Input.
um diese Funktion zu nutzen.