Schema (Notfallmedizin)
Definition
Schemata in der Notfallmedizin sind kognitive Muster zur strukturierten Erfassung, Priorisierung und Behandlung akuter medizinischer Notfallsituationen. Sie dienen als Merkhilfen und unterstützen dabei, komplexe Informationen schnell zu ordnen, Entscheidungsfehler zu reduzieren sowie Teamkommunikation zu vereinheitlichen.
Hintergrund
Die moderne Notfallmedizin ist geprägt von Zeitdruck, multiplen parallelen Aufgaben, Teamarbeit und der Notwendigkeit, kritische Informationen schnell zu filtern. Kognitive Belastung und Stress erhöhen das Risiko für Fehler und für nicht erkannte lebensbedrohliche Befunde. Schemata wurden entwickelt, umEntscheidungsprozesse unter Belastung zu stabilisieren.
Einteilung
In der folgenden Tabelle sind Schemata aufgelistet, die in der Notfallmedizin eingesetzt werden.
| Schema | Anwendungsgebiet |
|---|---|
| 4H / 4T | Reversible Ursachen eines Herz-Kreislauf-Stillstands |
| Apgar | Beurteilung des Neugeborenen |
| ATMIST | Übergabe von Traumapatienten |
| AVPU | Beurteilung der Vigilanz |
| FAST | Schlaganfall-Erkennung |
| BE-FAST | |
| FAST4D | |
| FAST+ | |
| FORDEC | Entscheidungsfindung |
| ISOBAR | Übergabe- und Kommunikationsstruktur |
| LUCCAASS | Mögliche Infektionsherde bei Verdacht auf eine Sepsis |
| MARCH | Behandlung von Verletzten in besonderen Bedrohungslagen |
| mSTaRT | Sichtung/Triage bei MANV |
| OPQRST | Schmerzanamnese |
| 5-R-Regel | Kontrolle der richtigen Ausgabe und Applikation bzw. Einnahme von Arzneimitteln |
| RUSH | Ultraschallbasiertes Schock-Assessment |
| SAMPLER(S) | Notfallanamnese |
| SINNHAFT | Strukturierte Übergabe |
| 4S | Beurteilung der Einsatzstelle |
| WASB | Ersteinschätzung der Vigilanz |
| WOBBLER | Potenziell lebensbedrohliche EKG-Veränderungen |
| xABCDE | Strukturierte Traumaversorgung |