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Notfallanamnese

1. Definition

Die Notfallanamnese ist die gezielte Erhebung relevanter medizinischer Informationen (Anamnese) in einer akuten Notfallsituation. Sie dient dazu, schnell lebenswichtige Angaben über den Gesundheitszustand eines Patienten zu sammeln, die eine sofortige Beurteilung und Behandlung ermöglichen.

2. Abgrenzung

Im Gegensatz zur umfassenden Anamnese liegt der Schwerpunkt der Notfallanamnese auf zeitkritischen Aspekten wie aktuellen Beschwerden, Risikofaktoren und potenziell lebensbedrohlichen Zuständen.

3. Hintergrund

Mithilfe standardisierter Schemata wie SAMPLER oder OPQRST ermöglicht die Notfallanamnese ein strukturiertes Vorgehen, auch unter Stress. Sie ergänzt die physische Untersuchung (z.B. ABCDE-Schema) und findet Anwendung in vielfältigen Notfallszenarien.

Herausforderungen wie unkooperative Patienten oder fehlende Informationen werden durch gezielte Fragen, Beobachtungen und Einbindung Dritter bewältigt. Neben der medizinischen Relevanz erfordert die Notfallanamnese empathische Kommunikation und Wahrung der Privatsphäre.

4. Ziel

Das Ziel der Notfallanamnese ist die schnelle Einschätzung des Zustands, um lebensbedrohliche Situationen rasch zu erkennen und sofortige Interventionen einzuleiten. Die erhobenen Informationen helfen, die richtige Behandlungsstrategie abzuleiten und Komplikationen durch Vorerkrankungen, Allergien oder Medikamenteninteraktionen zu vermeiden. Eine strukturierte Anamnese ermöglicht zudem eine präzise Übergabe an nachfolgende Fachkräfte.

5. Einteilung

Die Notfallanamnese wird systematisch in verschiedene Bereiche unterteilt:

5.1. Grundstruktur

  • Primäre Anamnese (Lebensrettende Informationen): akut entscheidungsrelevante Fragen wie Symptome, Allergien oder Vorerkrankungen
  • Sekundäre Anamnese (Ergänzende Informationen): vertiefende Informationen wie familiäre Krankheitsgeschichte, frühere Behandlungen oder Gewohnheiten

5.2. ... nach Schemata

5.3. ... nach Informationsquelle

  • Eigenanamnese: Informationen direkt vom Patienten.
  • Fremdanamnese: Befragung von Angehörigen, Zeugen oder anderen Helfern, besonders bei bewusstlosen oder nicht ansprechbaren Patienten.

Diese Einteilung ermöglicht eine systematische Herangehensweise und kann je nach Situation flexibel angepasst werden.

6. Dokumentation

Die Dokumentation der Notfallanamnese ist essenziell für die, Nachvollziehbarkeit und rechtliche Absicherung in der Notfallmedizin. Sie umfasst Patientendaten, Zeitangaben, erhobene Anamnesepunkte, Beobachtungen und Maßnahmen. Die Erfassung kann schriftlich oder digital erfolgen und muss klar, präzise sowie datenschutzkonform sein.

Stichworte: Anamnese, Notfall
Fachgebiete: Notfallmedizin

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13.01.2025, 12:53
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