Schmerzanamnese
Synonym: Schmerzgeschichte
Englisch: pain history
Definition
Die Schmerzanamnese ist die Erhebung der Patientenvorgeschichte (Anamnese) in Bezug auf Schmerzen. Sie ist vor allem bei der Behandlung chronischer Schmerzen von Bedeutung. Ein wichtiger Teil der Schmerzanamnese ist der Versuch, subjektiv wahrgenommene Schmerzen zu quantifizieren. Hierfür stehen eine Reihe von Hilfsmitteln, vorrangig in Form von Schmerzskalen zur Verfügung.
Elemente
OPQRST-Anamnese
Ein bekanntes Schema der Schmerzanamnese ist das OPQRST-Schema, das seinen Ursprung in der Notfallmedizin hat. Das Akronym "OPQRST" steht für folgende Fragen an den Patienten:
- Onset?
- Provocation/Palliation?
- Quality?
- Radiation?
- Severity?
- Time?
Schmerz-Skalen
Durch verschiedene Skalen kann der Untersucher eine semiquantitative Einordnung der Schmerzintensität vornehmen. Beispiele sind:
- Visuelle Analogskala (VAS)
- Verbale Ratingskala (VRS)
- Numerische Ratingskala (NRS)
- Smiley-Analogskala (SAS)
- Faces Pain Scale-Revised (FPS-R)
Schmerztagebuch
Bei chronischem Schmerzverlauf kann es sinnvoll sein ein sogenanntes Schmerztagebuch zu führen. Dabei hat der Patient die Möglichkeit seine empfundenen Schmerzen über den gesamten Tagesverlauf mit Anmerkungen der Tätigkeiten etc. zu führen. Dieses Tagebuch kann Rückschlüsse auf ggf. schmerzauslösende oder schmerzfördernde Lebensgewohnheiten des Patienten geben und wird vom Arzt nach Ablauf einer bestimmten Zeit ausgewertet und interpretiert.
Quellen
- Duale Reihe Anästhesie, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, S. 597-600
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