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Salmonellen

(Weitergeleitet von Salmonelle)

nach dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel Elmer Salmon (1850-1914)
Englisch: salmonellae

1. Definition

Salmonellen sind eine Gattung stäbchenförmiger Bakterien, die Toxine produzieren und hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren infizieren. Sie führen zum Krankheitsbild der Salmonellose (Salmonella enteritidis) oder des Typhus abdominalis (Salmonella Typhi, Salmonella Paratyphi).


2. Systematik

3. Eigenschaften

  • Durchmesser: 0,7 - 1,5 µm
  • Länge: 2 - 5 µm
  • Gramnegativ
  • aktiv beweglich
  • fakultativ anaerob (Lebewesen, die für ihren Stoffwechsel nicht auf Sauerstoff angewiesen sind)
  • Chemoorganotroph (Gewinnung von Energie aus chemischen Stoffumsetzungen)
  • Bilden keine Sporen
  • Lysotypie

4. Vorkommen

Salmonellen kommen im Boden, auf Pflanzen und in menschlichen oder tierischen Fäkalien vor. Das Erregerreservoir bilden Tiere und Menschen. Es gibt weltweit insgesamt ca. 2.400 Salmonellentypen. Humanpathogene Erreger sind u.a.:

5. Krankheitsbilder

Entsprechend der unterschiedlichen Pathogenität verschiedener Salmonellenarten unterscheidet man den Typhus abdominalis und die Salmonellose.

5.1. Typhus abdominalis

Der Typhus abdominalis ist eine schwere Allgemeininfektion mit Bakteriämie. Die zur Infektion führende Erregerlast ist gering.

5.2. Salmonellose

Bei der Salmonellose handelt es sich um eine lokale Infektion mit enteritischen Salmonellenarten. Die Inkubationszeit beträgt meistens 12 bis 72 Stunden. Die Infektion führt zu einer ausgeprägten Enteritis, die sich bemerkbar macht durch:

6. Besondere Gefährdung

Besonders gefährdet sind folgende Gruppen:

7. Diagnostik

Nach der Anamnese werden folgende labormedizinische Untersuchungen zur Diagnose der Salmonellen-Erkrankung herangezogen:

Die Erregeridentifizierung kann auch mithilfe der bunten Reihe erfolgen. Anhand der Objektträgeragglutination mit spezifischen O- und H-Antiseren kann der Erreger entsprechend des Kauffmann-White-Schemas dem Serotyp zugeordnet werden.

8. Übertragung

Die Erreger werden durch verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen. Die Aufnahme der Erreger geschieht über den Mund. Nach Penetration der Darmschleimhaut erfolgt eine Vermehrung in den Enterozyten. Typhöse Salmonellen gelangen im Anschluss in die Blutbahn und können sich so auch in anderen Organen des Menschen ansiedeln.

Salmonellen wachsen am besten bei Temperaturen von 10–47°C und sind bis zu mehreren Monaten überlebensfähig. Durch Einfrieren werden die Bakterien nicht abgetötet.

Die Hauptursachen für die Verbreitung der Erreger sind:

  • Herstellungsfehler
  • Falsche Lagerung von Lebensmitteln
  • Hygienemängel
  • Übertragung durch infizierte Menschen
  • Erhitzungsfehler
  • Verpackungs- und Transportfehler

Ein Berühren von Gegenständen, infizierten Personen oder Lebensmitteln kann ausreichend sein, um sich zu infizieren.

8.1. Primäre Infektionsquellen

Salmonellen können in vielen verschiedenen Lebensmitteln vorkommen, wenn diese nicht sachgemäßer behandelt sind, z.B. in:

  • rohen Eier/Eierspeisen (z.B. Cremes, Mayonnaise, Speiseeis)
  • Backwaren
  • Fleischprodukten
  • Fleisch (z.B. Geflügel)
  • Milch und Milchprodukten (z.B. Rohmilch)
  • Meeresfrüchten

9. Behandlung

Beim rein gastroenteritischen Verlauf erfolgt kein Antibiotika-Einsatz, weil dadurch die Bakterienausscheidung nur verlängert wird. In der Regel wird ausschließlich der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ausgeglichen. Zur antibiotischen Therapie werden eingesetzt:

Einige der zahlreichen Salmonellenstämme weisen Resistenzen gegen eine Vielzahl von Antibiotika auf, was zu erheblichen Problemen bei der Behandlung führen kann.

10. Prophylaxe

Es existiert keine Schutzimpfung gegen Salmonellen. Vorsorge ist nur durch strikte Einhaltung der Hygienevorschriften bei Herstellung, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln, besonders tierischen Ursprungs, gewährleistet.

11. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 21.04.2021

12. Weblinks

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