Salmonellen-Antikörper
Definition
Salmonellen-Antikörper richten sich gegen die O- und H-Antigene von Salmonellen. Sie lassen sich ab Anfang der 2. Krankheitswoche im Rahmen einer Salmonellose mittels Gruber-Widal-Agglutination nachweisen.
Einteilung
Bei der Gruber-Widel-Agglutination wird die Agglutinationsreaktion des Serums auf O- und H-Antigene der Salmonellen getestet.
O-Antigene
Die hitzestabilen Polysaccharide der äußeren Bakterienmembran werden als O-Antigene bezeichnet. Es sind 46 verschiedene O-Gruppen bekannt, auf die das Serum getestet werden kann. Antikörper gegen O-Antigene steigen nach der 2. Krankheitswoche an und erreichen mit 1:400 den maximalen Titer. Jedoch gehen nicht alle Infektionen mit einem Anstieg des O-Agglutinin-Titers einher. Nach Ausheilung der Salmonellose fallen die Antikörper in der Regel innerhalb von Wochen wieder ab.
H-Antigene
Die H-Antigene stammen von den Geißeln der Salmonellen. Es handelt sich dabei um hitzelabile Polypeptide der Flagellen. Die Antikörper gegen H-Antigene steigen ungefähr nach dem 10. Krankheitstag an und erreichen nach 3 Wochen mit über 1:1600 den maximalen Titer. Die Antikörper können nach überstandener Salmonellose oder erfolgter Impfung über Jahre persistieren.
Material
Die Gruber-Widel-Agglutination wird mit 1 ml Serum durchgeführt. Für den Nachweis von O-Agglutininen wird abgekochte und für H-Agglutinine formalinisierte Salmonellensuspension genutzt.
Referenzbereich
Der Antikörpertiter liegt im Regelfall bei ≤ 1:50.
Interpretation
Ein Titer von ≥ 1:200 gilt als positiv. Der Grenztiter liegt bei 1:100 und erfordert eine Kontrolle nach ca. 2 Wochen.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 21.04.2021
um diese Funktion zu nutzen.