Synonym: Salmonella enterica ssp. enterica ser. Paratyphi
Englisch: salmonella paratyphi
Salmonella Paratyphi ist ein Bakterium aus der Gattung Salmonella und verursacht eine systemische Infektion, den sogenannten Paratyphus.
Salmonellen sind gram-negative Stäbchen und gehören zu den obligat pathogenen Enterobakterien. Folglich kommt es bei einer Infektion zum Beispiel im Gegensatz zu manchen E. coli-Arten immer zu einer Erkrankung. Der Erreger zeigt auf dem Leifson-Agar, welches Gallensalze, Laktose und einen Indikatorfarbstoff enthält, ein Laktose-negatives Verhalten. Im Kligler-Röhrchen bildet das Bakterium H2S.
Salmonella Paratyphi werden in drei Serogruppen A-C eingeteilt, wobei Gruppe B weltweit vorkommt, Gruppe A vor allem in tropischen und subtropischen Ländern, und Gruppe C überwiegend im östlichen Mittelmeerraum, Afrika, Asien und Südamerika auftritt.
Eine Infektion erfolgt primär über den Menschen, also bereits Erkrankte bzw. Dauerausscheider (Erkrankte, bei denen das Bakterium nach zehn Wochen immer noch nachweisbar ist). Die Aufnahme kontaminierter tierischer Nahrungsmittel (gedüngtes Obst, Gemüse, oder auch Muscheln und Austern) kann auch eine Erkrankung verursachen. Im Gegensatz zu den enteritischen Salmonellen, bei denen eine hohe Infektionsdosis mit 100.000-1.000.000 Bakterien nötig ist, um eine lokale Infektion des Darmes (Enetritis infectiosa) auszulösen, ist bei den Salmonella Paratyphi eine bereits geringe Infektionsdosis mit 100-1000 Erregern ausreichend.
Eine Infektion mit Salmonella Paratyphi unterliegt der Meldepflicht. Die Inkubationszeit beträgt bei diesem Erreger 1-3 Wochen. Nach der Aufnahme aus der Nahrung gelangt der Erreger über die Lymphe ins Blut, sodass es zu einer Blutstrominvasion kommt. Daher gilt die Paratyphus-Erkrankung auch als System-Erkrankung, da aus dem Blut auf alle Organe gestreut werden kann. Im Vergleich zum Typhus läuft der Paratyphus in einer abgeschwächten Form ab.
Eine Typhus-Erkrankung wird nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts mit dem Gyrasehemmer Ciprofloxacini oder einem Breitspektrum-Cephalosporin wie z.B. Ceftriaxon behandelt. Geeignet ist außerdem das Beta-Laktam-Antibiotikum Amoxicillin oder das Kombinationspräparat Cotrimoxazol. Das früher standardmäßig eingesetzte Chloramphenicol wird aufgrund erhöhter Nebenwirkungen kaum noch eingesetzt. In tropischen Endemiegebieten zeigen sich einige Antibiotika aufgrund von Resistenzbildungen unwirksam. Deshalb wird zunehmend das Chinolon Ciprofloxacin verabreicht.[1]
Ein oraler Toxoid-Impfstoff oder auch ein attenuierter Lebendimpfstoff gegen Typhus ist gegen Paratyphus unwirksam.
Tags: Bakterium, Paratyphus, Salmonellen, Typhus
Fachgebiete: Bakteriologie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Februar 2020 um 12:36 Uhr bearbeitet.
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