PAPP-A
Synonyme: Schwangerschafts-assoziiertes Plasmaprotein A, Pappalysin-1, PAPPA
Englisch: pregnancy-associated plasma protein A, pappalysin-1,
Definition
PAPP-A ist ein Glykoprotein, das in der Schwangerschaft vom Synzytiotrophoblasten synthetisiert wird. Es wird im Rahmen des First-Trimester-Screenings quantitativ im mütterlichen Serum bestimmt, in dem es ab der 5. Schwangerschaftswoche (SSW) nachweisbar ist.
Genetik
PAPP-A wird durch das PAPPA-Gen auf Chromosom 9 (Genlokus 9q33.1) kodiert.
Biochemie
PAPP-A ist eine Metalloproteinase, die u.a. IGF-bindende Proteine (IGFBP-4 und -5) spaltet. Jedes Molekül enthält vier Zinkatome und weist ein Molekulargewicht von 187-265 kDa auf.
PAPP-A wird während der Schwangerschaft v.a. im Synzytiotrophoblasten gebildet und zirkuliert in einem 500 kDA großen, heterotetrameren Komplex mit einem Präkursor des Major Basic Proteins. Die Konzentration steigt im Verlauf der Schwangerschaft kontinuierlich an. Außerhalb der Schwangerschaft werden beim Gesunden niedrige PAPP-A-Konzentrationen gemessen, wobei die Synthese in Ovar, Endometrium, Niere, Kolon und Knochenmark erfolgt.
Die genaue Funktion ist derzeit (2020) unklar. Vermutlich ist das Enzym an lokalen Wundheilungsprozessen und der Knochenhomöostase beteiligt.
Gynäkologie
Die Bestimmung von PAPP-A im ersten Trimenon dient dem Screening von Risikoschwangerschaften. Dabei wird gleichzeitig β-HCG bestimmt (Double-Test), meist kombiniert mit Ultraschalluntersuchungen (kombinierter Nackentransparenztest). Eine verminderte Konzentration im ersten Trimenon findet sich nicht nur bei Trisomie 21 sondern auch bei Trisomie 13 oder 18. Bei letzteren beiden Chromosomenaberrationen ist gleichzeitig der β-HCG-Wert erniedrigt, bei Trisomie 21 jedoch erhöht. Bei erniedrigter Serumkonzentration von PAPP-A ist weiterhin das Risiko einer Präeklampsie sowie einer Früh-, Fehl- oder Totgeburt erhöht.
Kardiologie
Hohe Konzentrationen an PAPP-A sind einen Biomarker für die Plaquevulnerabilität und -ruptur bei Arteriosklerose und somit für ein akutes Koronarsyndrom.
Referenzbereich
Aufgrund unterschiedlicher Kalibrationen und Spezifität der eingesetzten Antikörper (je nach verwendetem Immunoassay), können keine allgemeinen Referenzbereiche angegeben werden.
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