Mastzelltumor (Katze)
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Definition
Epidemiologie
Mastzelltumoren gehören zu den häufigsten felinen Tumoren und stellen nach verschiedenen Studien etwa 10–20 % aller kutanen Neoplasien bei Katzen dar. Viszerale Mastzelltumoren sind etwas seltener, allerdings häufiger mit systemischen Symptomen verbunden. Ältere Katzen sind besonders betroffen. Eine Rasseprädisposition besteht u. a. bei Siamkatzen.
Formen
Es werden zwei Hauptformen unterschieden:
- kutane Mastzelltumoren: meist solitär, treten vor allem am Kopf, Rumpf und an den Gliedmaßen auf
- viszerale Mastzelltumoren: v.a. in Milz und Gastrointestinaltrakt, häufig mit systemischen Symptomen und teils aggressivem Verlauf
Ätiologie
Die Ursachen der felinen Mastzelltumoren sind bislang nicht geklärt. Eine genetische Prädisposition wird diskutiert, aber nicht abschließend bestätigt. Chronische Inflammation oder Umweltfaktoren werden ebenfalls in Betracht gezogen.
Pathogenese
Die Tumoren entstehen durch maligne Entartung von Mastzellen, die sich dann lokal proliferieren oder systemisch infiltrieren. Die entarteten Zellen enthalten wie normale Mastzellen Histamin, Heparin und proteolytische Enzyme, deren Freisetzung klinische Symptome wie Juckreiz, Rötung, Ödeme oder gastrointestinale Beschwerden verursachen kann. Viszerale Formen können Infiltrationen in Milz, Leber oder Darm verursachen und eine Mastzellleukämie imitieren.
Klinik
Kutane Mastzelltumoren präsentieren sich meist als runde, gut abgrenzbare, nicht schmerzhafte Knoten, die in Größe und Textur variieren können. Manchmal treten multiple kleine noduläre Läsionen auf. Ulzerationen, Schwellungen oder episodische Größenzunahmen durch Degranulation sind möglich.
Viszerale Mastzelltumoren äußern sich durch unspezifische Symptome wie:
- Gewichtsverlust
- Inappetenz
- Erbrechen und Diarrhoe
- Lethargie
- Splenomegalie bei Infiltration der Milz
Eine systemische Mastzellaktivierung kann zu Ulzera im Magen-Darm-Trakt, Hypotension oder Koagulopathien führen.
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf der Zytologie (Feinnadelaspirat) bzw. Histologie. Bildgebende Verfahren (z.B. Ultraschall, CT oder Röntgen) können Hinweise auf Organmanifestationen liefern.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach Lokalisation und Ausdehnung:
Kutane Tumore
Die chirurgische Exzision ist die Therapie der Wahl und häufig kurativ. Bei multiplen Läsionen oder inoperablen Lokalisationen können systemische Therapien (Kortikosteroide, Chemotherapie wie Lomustin oder Vinblastin) erwogen werden.
Viszerale Tumoren
Eine Splenektomie ist bei Befall der Milz oft effektiv und kann zu deutlicher klinischer Verbesserung führen. Bei gastrointestinalen oder disseminierten Formen kommt Chemotherapie (z.B. Lomustin) und Kortikosteroide zum Einsatz. Zielgerichtete Therapien wie Tyrosinkinase-Inhibitoren haben bei Katzen eine geringere Evidenz als beim Hund.
Prognose
Die Prognose ist abhängig von der Form. Kutane Mastzelltumoren haben häufig eine gute Prognose, insbesondere wenn sie komplett chirurgisch entfernt werden können. Splenische Mastzelltumoren können nach Splenektomie monatelange bis mehrjährige Remissionen erreichen. Gastrointestinale Formen haben meist eine schlechtere Prognose, da sie infiltrativ wachsen und später erkannt werden.
Quellen
LMU, Tierärztliche Fakultät: Mastzelltumor