Lormetazepam
Handelsnamen: Ergocalm, Loretam, Sedalam, Noctamid u.a.
Englisch: Lormetazepam
Definition
Lormetazepam gehört zu den Benzodiazepinen und wird insbesondere als Sedativum und Hypnotikum eingesetzt.
Indikationen
Hauptindikationen für eine kurzfristige Therapie mit Lormetazepam stellen Einschlaf- sowie Durchschlafstörungen dar. Auch in der Behandlung von Spannungszuständen, Angststörungen sowie in der Anästhesiologie (im Rahmen operativer Eingriffe) kann der Wirkstoff intravenös zur Ein- und Ausleitung verabreicht werden.
Allgemeines
Lormetazepam wird oral in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen und weist eine Bioverfügbarkeit von 80% auf. Das Arzneimittel wird hepatisch metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei durchschnittlich elf Stunden, wonach der Wirkstoff anschließend renal eliminiert wird. Lormetazepam verlängert insgesamt die Schlafzeit, indem es die Wachstadien verkürzt und das Einschlafen fördert. Es darf nur für eine kurzfristige Behandlung eingesetzt werden, da es bereits bei geringer Dosis mit einer Abhängigkeit (Benzodiazepinabusus) einhergeht.
Wirkmechanismus
Lormetazepam bindet in Anwesenheit von GABA an GABA-Rezeptoren und wirkt dort agonistisch, wodurch nicht nur der Effekt des Neurotransmitters, sondern auch der damit zusammenhängende Chloridionen-Einstrom in die Zelle verstärkt wird. Dies resultiert in einer Hyperpolarisation und Unerregbarkeit der Zelle. Im Gegensatz zu Barbituraten weisen Benzodiazepine ein geringeres Risiko für eine Atemdepression auf, da sie unabhängig von GABA nicht wirken können.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit, Somnolenz, Leistungsabfall
- Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Unruhe
- Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit
- Depressionen
- Muskelschwäche