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Hepatobiliärer Tumor (Katze)

Synonym: Tumoren des hepatobiliären Systems

1. Definition

Unter hepatobiliären Tumoren werden sämtliche Tumoren bei der Katze zusammengefasst, die das hepatobiliäre System (Leber, Gallenblase und Gallenwege) betreffen.

2. Vorkommen

Bei der Katze kommen primäre hepatobiliäre Tumoren mit einer Prävalenz von 1,5 bis 2,3 % vor. Diese Tumoren werden v.a. bei älteren Katzen (zwischen 9 und 12 Jahre) gefunden.

3. Pathogenese

Primäre hepatobiliäre Tumoren können hervorgehen aus:

Zusätzlich ist die Leber bei einem Lymphom sowie bei der systemischen Mastozytose (metastasierter Mastzelltumor) ebenfalls häufig betroffen.

Hepatozelluläre Adenome kommen bei der Katze häufiger vor als hepatozelluläre Karzinome. Diese wachsen lange lokal expansiv und metastasieren erst später.

4. Klinik

Das klinische Bild ist sehr unspezifisch und die Symptome manifestieren sich erst in fortgeschrittenen Stadien.

Die häufigsten Symptome sind Anorexie, Gewichtsverlust, Schwäche und Erbrechen. Bei der klinischen Untersuchung fallen v.a. Hepatomegalie sowie eine palpatorische Masse im kranialen Abdomen auf. Selten können beim hepatozellulären oder biliären Karzinom auch Alopezie und eine auffallend glänzende Haut (Exfoliation des Stratum corneum) auftreten. Da in den meisten Fällen alte Katzen erkranken, ist die Interpretation der vorliegenden Befunde (Klinik und Labor) oft durch gleichzeitige Erkrankungen wie z.B. Hyperthyreose, chronische Enteropathien oder Cholangitiden erschwert.

5. Diagnose

Diffuse Erkrankungen (Lymphome oder Mastozytome) lassen sich mithilfe einer Feinnadelaspiration diagnostizieren. Fokale Läsionen (z.B. Karzinome oder Sarkome) können bei ausreichenden Malignitätskriterien ebenso zytologisch erkannt werden. Lässt sich mittels Feinnadelaspiration keine eindeutige Diagnose stellen, ist eine Biopsie indiziert.

5.1. Labormedizin

Die hämatologischen (Anämie, Leukozytose) und serologischen Befunde sind meist unspezifisch. Häufig können bei malignen Tumoren jedoch erhöhte ALT- und AST-Aktivitäten sowie eine erhöhte Bilirubinkonzentration beobachtet werden.

5.2. Bildgebende Verfahren

Im Röntgen kann meist nur eine Umfangsvermehrung im kranialen Abdomen erkannt werden. Mittels Ultraschall ist dann eine Differenzierung der Morphologie (nodulär, multifokal oder diffus) möglich.

6. Therapie

Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Tumorart und den Malignitätskriterien.

7. Literatur

  • Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7

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