Grapefruit
Botanische Bezeichnung: Citrus paradisi
Definition
Die Grapefruit ist eine Frucht des Grapefruitbaumes aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) ist. Sie ist eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse.
Medizinische Bedeutung
Grapefruit und Grapefruitsaft können zu erheblichen Wechselwirkungen mit oral eingenommenen Arzneimitteln führen. Bestimmte Inhaltsstoffe der Grapefruit (z.B. Naringin) lösen eine irreversible Hemmung des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP3A4 in der Darmwand aus. Diese Hemmung dauert in der Regel mehrere Tage an. Die Pharmakokinetik parenteral verabreichter Medikamente wird nicht beeinflusst.[1]
CYP3A4 katalysiert den Metabolismus vieler Arzneistoffe bei der Absorption über die Darmschleimhaut. Es ist für den intestinalen First-Pass-Effekt verantwortlich, der die Bioverfügbarkeit vieler Arzneistoffe beeinflusst. Bei einer Inaktivierung des Enzyms nimmt die Plasmakonzentration einiger Arzneistoffe deutlich zu, so dass es zu plötzlichen Überdosierungen kommen kann. Das ist vor allem bei Wirkstoffen mit geringer therapeutischer Breite von Bedeutung. Umgekehrt wird die Wirkung von Arzneistoffen, die durch die Metabolisierung im Darm erst in ihre aktive Form überführt werden, herabgesetzt.
Wirkungsverstärkung
Die Aufnahme von Grapefruit kann u.a. folgende Arzneistoffe in ihrer Wirkung verstärken:
- Bexaroten
- Buspiron
- CSE-Hemmer (Atorvastatin, Lovastatin, Simvastatin u.a.)
- Cisaprid
- Darifenacin
- Immunsuppressiva (Ciclosporin, Everolimus, Sirolimus, Tacrolimus)
- Paroxetin
- Nifedipin
- Phosphodiesterase-5-Hemmer (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
- Pimozid
- Quetiapin
- Ranolazin
- Terfenadin
- Verapamil
- Zolpidem
Wirkungsverminderung
Folgende Substanzen können eine verminderte Wirkung aufweisen:
Quellen
- ↑ Beat Staub: Medikamente und Grapefruitsaft; pharma-kritik Jahrgang 18, Nummer 7, PK417