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Vardenafil

Handelsnamen: Levitra®, Vilitra®, Vivanza®
Englisch: vardenafile

1. Definition

Vardenafil ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer, der zur pharmakologischen Therapie von Erektionsstörungen eingesetzt wird. Als Tablette eingenommen steigert das Arzneimittel die Durchblutung der Schwellkörper im Penis und sorgt somit für eine schnellere und länger andauernde Erektion.

2. Vermarktung

In Deutschland wird Vardenafil seit 2003 durch den Pharmakonzern Bayer vermarktet.

3. Chemie

Vardenafil ist ein organisches Molekül mit einem Grundgerüst aus 4 Ringen. Die systematische chemische Bezeichung lautet 1-{[3-(5-Methyl-4-oxo-7-propyl-3,4- dihydroimidazo[5,1- f][1,2,4]triazin-2-yl)-4-ethoxyphenyl]sulfonyl}-4-ethylpiperazin. Die Summenformel der Verbindung ist C23H32N6O4S.

Bei Zimmertemperatur liegt der zu den PDE-5-Hemmern gehörende Wirkstoff als nahezu farbloser Feststoff vor. Der Schmelzpunkt liegt in einem Temperaturbereich von etwa 218 °C. Vardenafil ist in Wasser praktisch unlöslich.

4. Geschichte

Vardenafil gilt als eine der Nachfolgepräparate des 1998 in den USA entwickelten Sildenafils. Kurz nach Zulassung durch die Europäische Kommission begann die Vermarktung des Wirkstoffes in Deutschland durch Bayer, wo auch die Entwicklung von Vardenafil stattfand. Seit 2005 besitzt Bayer HealthCare die Rechte für fast alle Märkte weltweit, außer in den USA.

5. Wirkungsmechanismus

Vardenafil ist ein PDE-5-Hemmer und wirkt somit über eine Vasodilatation der Blutgefäße. Wie alle Verbindungen dieser Wirkstoffgruppe besitzt Vardenafil keine luststeigernde Wirkung.

Der Vorgang der Erektion beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener biochemischer Substanzen. Die zur Gruppe der Second Messenger gehörende Verbindung zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) führt über eine Relaxation der glatten Muskulatur im Schwellkörper des Penis zu einer Vasodilatation der Gefäße. Der Penis füllt sich mit Blut und es kommt zu einer Erektion. Das Enzym Phosphodiesterase Typ 5 (PDE-5) metabolisiert das cGMP und führt somit zu einem Ende der Erektion, da die gefäßerweiternde Wirkung abnimmt. Genau hier greift Vardenafil ein: Es hemmt die Aktivität der PDE-5, sodass das cGMP länger seine erektionsfördernde Wirkung aufrechterhalten kann und erst wesentlich später abgebaut wird.

6. Indikation

Einziges Anwendungsgebiet ist die erektile Dysfunktion beim Mann.

7. Anwendung

Vardenafil wird oral in Form von Filmtabletten eingenommen. Dabei sollte die Einnahme rund 1 Stunde vor dem Geschlechtsverkehr erfolgen. Die Wirkung hält etwa 5 Stunden an. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Fette Mahlzeiten können den Wirkeintritt verzögern.

8. Dosierung

Die minimale Dosierung und empfohlene Anfangsdosis beträgt 5 mg. Die höchste Dosierung, die auch als Tageshöchstdosis angesehen werden kann, beträgt 20 mg.

9. Nebenwirkungen

Grundsätzlich gilt Vardenafil als sehr gut verträglich.

10. Wechselwirkungen

Grapefruitsaft kann die Wirkung von Vardenafil negativ beeinflussen. Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin sollte mit einem Arzt abgesprochen werden.

11. Kontraindikationen

Die gleichzeitige Anwendung von Vasodilatatoren (z. B. Nitrospray) kann zu mitunter gefährlichem Blutdruckabfall führen.

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21.03.2024, 08:48
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