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Fettverdauung

Englisch: fat digestion

1. Definition

Als Fettverdauung werden die physiologischen Prozesse bezeichnet, die nach der Aufnahme von Fetten mit der Nahrung zu deren Verdauung stattfinden.

2. Physiologie

Die Verdauung und Resorption der Fette hängt wesentlich von der Kettenlänge der Fettsäuren ab. Mittelkettige Triglyceride (MCTs) werden im Vergleich zu langkettigen Triglyceriden (LCTs) wesentlich schneller "verarbeitet" und resorbiert.

2.1. Magen

Die Fettverdauung beginnt im Magen. Dort kommt es durch die Walkbewegungen der Magenwand (Magenmotorik) zu einer Emulsion der aufgenommenen Fette. Gleichzeitig werden die Fette durch die im Magensaft enthaltene "gastrische" Lipase bereits teilweise zerlegt. Sie ist etwa zu 10 % an der Lipolyse beteiligt.

2.2. Dünndarm

Nach der Aufnahme im Dünndarm folgt der nächste Schritt der Fettverdauung. Fette im Dünndarm stellen einen Reiz für die Freisetzung des Gewebshormons Cholecystokinin dar. Cholecystokinin stimuliert 2 Organe, welche für die Fettverdauung wichtig sind:

Die Lipase wird im bikarbonatreichen Milieu des Duodenums unter Mitwirkung der Enzyme Trypsin und Chymotrypsin aktiviert und zersetzt Triglyceride in freie Fettsäuren und Monoglyceride. Die Lipase kann nur effektiv wirken, wenn die Nahrungsfette mit Gallensäuren als Emulgatoren sogenannte Mizellen bilden.

Die Mizellen werden von den Enterozyten des Dünndarms aufgenommen und geben die Monoglyceride und Fettsäuren in der Zelle ab. Sie werden so wieder frei, um neue Abbauprodukte der Fette im Darmlumen zu binden. In den Zellen der Darmwand erfolgt nun die Resynthese zu Triglyceriden.

2.3. Gefäßsystem

Die neu gebildeten Lipide verlassen die Zelle nicht nativ, sondern in Form von Mikropartikeln, den Chylomikronen. Sie werden von den Enterozyten mithilfe von Lipoproteinen gebildet und enthalten neben den Triglyceriden Cholesterin und Phospholipide. Durch die Bildung von Chylomikronen werden die Fette im Gefäßsysten emulgiert und die Bildung von Fetttropfen verhindert. Letzteres würde zu Störungen der Mikrozirkulation und Embolien führen.

Die Chylomikronen gelangen über kleine Lymphgefäße ("lacteals") in den Dünndarmzotten zunächst in das Lymphsystem, das die Anflutung der Chylomikronen nach einer fettreichen Mahlzeit verzögert. Über die Cisterna chyli und den Ductus thoracicus werden sie zum linken Venenwinkel transportiert, wo sie in den Blutkreislauf abgegeben werden. Nach einer fettreichen Mahlzeit nehmen Lymphe und Blutserum durch die Chylomikronen ein milchig-trübes Erscheinungsbild an (Verdauungshyperlipidämie).

2.4. Zielgewebe

Zielgewebe wie Leber, Fettgewebe und Muskulatur können durch Wirkung der Lipoproteinlipase die Fette aufnehmen und verarbeiten.

2.5. Fettausscheidung

Die Fettausscheidung im Stuhl beträgt 5-7 g pro Tag. Bei fettfreier Diät sind es ca. 3 g pro Tag. Bei fettfreier Ernährung kommt dieses Fett aus abgeschilferten Epithelien und Bakterien.

3. Podcast

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4. Bildquelle

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