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Domperidon

Handelsname: Motilium®
Englisch: Domperidone

1. Definition

Domperidon ist ein prokinetisches Antiemetikum aus der Gruppe der Dopamin-Antagonisten.

2. Wirkmechanismus

Domperidon blockiert die D1- und D2-Dopamin-Rezeptoren in der Area postrema und erhöht außerdem die Motilität des Gastrointestinaltrakts. Es reduziert den Tonus des Pylorus.

3. Wirkung

Domperidon wirkt gegen Übelkeit, Erbrechen und Gastroparese. Im Allgemeinen hat Domperidon eine schwächere Wirkung als Metoclopramid.

Domperidon wirkt als Dopamin-Antagonist nicht bei Kinetosen. Bei Kinetosen wird stattdessen H1-Antagonisten (Diphenhydramin, Dimenhydrinat) oder Scopolamin verwendet.

4. Pharmakokinetik

Domperidon überwindet nur in geringem Maße die Blut-Hirn-Schranke, daher wirkt es nur peripher und kaum zentral. Da das Brechzentrum in der Area postrema zu den zirkumventrikulären Organen gehört und somit keine Blut-Hirn-Schranke aufweist, wirkt Domperidon zentral antiemetisch. Domperidon kann als Antiemetikum bei Morbus Parkinson angewendet werden, weil es durch die fehlende ZNS-Gängigkeit die Wirkung von zentralen Dopaminagonisten nicht hemmt.

Aufgrund der geringen Präsenz im ZNS werden nur geringe zentralnervöse Nebenwirkungen beobachtet.

Domperidon wird nach oraler Gabe zwar gut resorbiert, besitzt aber aufgrund eines hohen First-pass-Effekts nur eine orale Bioverfügbarkeit von ca. 15 %. Die Halbwertszeit beträgt etwa 7 bis 9 Stunden. Sie ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz verlängert. Maximale Plasmaspiegel werden ca. eine halbe Stunde nach der Einnahme erreicht. Die Elimination erfolgt renal.

5. Dosierung

Bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von 35 kg oder mehr) liegt die empfohlene Dosis bei 10 mg Domperidon dreimal täglich. Die maximale Tagesdosis beträgt 30 mg. Das Medikament sollte nicht länger als eine Woche eingenommen werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

6. Nebenwirkungen

Domperidon erhöht den Prolaktinspiegel und kann zur Hyperprolaktinämie führen. Außerdem steht Domperidon im Verdacht, ventrikuläre Arrhythmien auszulösen.

Weitere Nebenwirkungen sind:

In seltenen Fällen kann Domperidon ein extrapyramidales Syndrom (EPS) auslösen.

7. Wechselwirkungen

Domperidon darf nicht zusammen mit Substanzen eingenommen werden, die das QT-Intervall verlängern.

8. Literatur

  • Freissmuth et al., Pharmakologie und Toxikologie, Springer Publishing, 2020
  • Fachinformation Domperidon, abgreufen am 02.05.2023

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