Axilläre Plexusblockade
Synonyme: axilläre Blockade, axilläre Plexus-brachialis-Blockade, axilläre Plexusanästhesie
Definition
Die axilläre Plexusblockade ist eine Form der Regionalanästhesie, die bei operativen Eingriffen am Arm eingesetzt wird. Durch die Injektion eines Lokalanästhetikums im Bereich der Achselhöhle werden die Nerven des Plexus brachialis (z.B. Nervus medianus, Nervus ulnaris, Nervus radialis) temporär ausgeschaltet.
Indikationen
- Operationen an distalem Oberarm, Ellenbogen, Unterarm und Hand
- Schmerztherapie, z.B. bei Neuralgien, CRPS oder Phantomschmerzen
Vorgehen
Der Patienten befindet sich in Rückenlage. Der Arm wird in der Schulter in Außenrotation um 90° abduziert und am Ellenbogen um 90° gebeugt. Die Punktion erfolgt heute (2022) in der Regel ultraschallgesteuert. Bei "blinder" Punktion wird die korrekte Kanülenposition mit Hife eines Nervenstimulators kontrolliert. Die Sonografie bietet den Vorteil, dass die Kanüle unter Sicht näher an die Nerven geführt werden kann, was zu einer höheren Erfolgsrate führt.
- Achselhöhle und Oberarm werden mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt.
- Lokalanästhesie im Bereich der Einstichstelle
- Als Leitstrukturen dienen die Arteria axillaris und der kranial von ihn verlaufende Musculus coracobrachialis.
- Die Arteria axillaris wird in der Achsel palpiert und mit den Fingern fixiert. Der Einstich der Kanüle erfolgt unmittelbar ventral der fixierten Arterie und ca. einen QF distal der axillären Hautfalte.
- Die Kanüle wird parallel zur Arterie eingeführt. Dabei kontrolliert man ihre Lage sonografisch von ventral durch die Pektoralmuskulatur.
- Nach Erreichen der Zielposition im Gefäß-Nerven-Strang werden etwa 15–25 ml Lokalanästhetikum instilliert.
Der Anästhesieerfolg wird abschließend durch Sensibilitätstestung der Hautreale (Pin-Prick-Methode) und motorische Testung der Kennmuskeln überprüft.
Lokalanästhetika
Risiken
- Nervenverletzung durch die Kanüle
- Nervenschädigung durch intraneurale Injektion
- Akzidentelle Gefäßpunktion mit Blutung
- Akzidentelle intravasale Injektion
- Kardiovaskuläre Nebenwirkungen (Bradykardie, Hypotonie, Kreislaufstillstand)
- ZNS-Nebenwirkungen (Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen)
- Infektion
Kontraindikationen
- Infektionen oder Tumoren im Bereich der Einstichstelle
- Gerinnungsstörungen, medikamentöse Antikoagulation (relativ)
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