Mepivacain
Handelsnamen: Meaverin, Mecain, Scandicain u.a.
Englisch: Mepivacaine
Definition
Mepivacain gehört zur Gruppe der Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ und wird im Rahmen einer Infiltrations- und Leitungsanästhesie eingesetzt.
Indikationen
Das Arzneimittel wird vor allem zur Betäubung ganzer Nervenstränge sowie im Rahmen der Schmerztherapie verabreicht. Vor allem die Sympathikusblockade stellt eine Indikation dar.
Allgemeines
Mepivacain ist lipophil und liegt im Blut zu 70% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Wirkung tritt rasch ein, wobei die Plasmahalbwertszeit durchschnittlich bis zu drei Stunden beträgt. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch, wonach Mepivacain renal eliminiert wird. Zusammen mit Articain ist Mepivacain eines der wenigen hyperbaren Lokalanästhetika, sodass es nach Injektion im Liquor zu einem hyperbaren Verteilungsmuster kommt.
Wirkmechanismus
Der Arzneistoff verändert die Permeabilität der Zellmembran für Natriumionen so, dass ein Einstrom und ein damit zusammenhängendes Aktionspotential nicht mehr möglich sind. Eine Erregungsbildung bleibt aus, wodurch es zu keiner Schmerzempfindung in dem betroffenen Areal kommt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Schwindel
- Hypotonie, Hypertonie
- Übelkeit, Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen, Bradykardie, Palpitationen
- Krämpfe, Zittern
- Hörstörungen, Sehstörungen
- Schock
- Überempfindlichkeitsreaktionen: allergische Erscheinungen, Diarrhoe, Asthmaanfall
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Säureamide oder Paraaminobenzoesäuren
- Schwere Überleitungsstörungen
- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- Hypotonie
- Spinalanästhesie
- intravasale Injektion
- Injektion in entzündetes Gewebe
- Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe
- bei Hypovolämie und Gerinnungsstörungen oder erhöhtem Hirndruck im Rahmen einer Periduralanästhesie