Articain
Handelsnamen: Sopira®, Ubistesin®, Ultracain® u.a.
Englisch: Articaine
Definition
Articain ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Lokalanästhetika und wird vor allem in der Zahnmedizin eingesetzt.
Chemie
Pharmazeutisch wird Articain in Form von Articainhydrochlorid verwendet.
Wirkmechanismus
Der Arzneistoff verändert die Permeabilität der Zellmembran für Natriumionen so, dass ein Einstrom und ein damit zusammenhängendes Aktionspotential nicht mehr möglich sind. Eine Erregungsbildung bleibt aus, wodurch es zu keiner Schmerzempfindung in dem betroffenen Areal kommt.
Pharmakokinetik
Die Metabolisierung findet sowohl in der Leber als auch im Plasma statt, wobei Articain von Esterasen gespalten wird. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 30 Minuten. Die Wirkung tritt nach zwei Minuten ein und hält bis zu drei Stunden an.
Indikationen
Articain wird im Rahmen einer Infiltrations- und Leitungsanästhesie appliziert, insbesondere bei zahnmedizinischen Eingriffen.
Darreichungsform
Articain liegt in Form einer Injektionslösung vor. Es kann intramuskulär, subkutan oder submukosal verabreicht werden. Eine intravasale Gabe ist zu vermeiden.
Nebenwirkungen
- Schwindel, Benommenheit
- Übelkeit, Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen, Bradykardie, Palpitationen
- Krämpfe
- Schock
- Überempfindlichkeitsreaktionen: allergische Erscheinungen, Diarrhoe, Asthmaanfall
Kontraindikationen
- Injektion in entzündetes Gewebe
- Schwere Überleitungsstörungen
- Dekompensierte Herzinsuffizienz
- Engwinkelglaukom
- Herzrhythmusstörungen, Arrhythmie, Tachykardie
- Lokalanästhesie in den Akren oder am Penis
- parenterale oder inhalative Anwendung bei Bronchialasthmatikern mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Sulfit
Quelle
- www.ultracain.de/wp-content/uploads/sites/3/2022/06/Anhang-11.pdf abgerufen am 7.12.2024