Ropivacain
Handelsnamen: Naropin u.a.
Englisch: Ropivacaine
Definition
Ropivacain ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der Lokalanästhetika vom Amid-Typ gehört.
Indikationen
Der Arzneistoff wird im Rahmen der Leitungsanästhesie für große Leitungsblockaden oder Epiduralblockaden eingesetzt. Auch in der Schmerztherapie wird durch eine kontinuierliche Epiduralinfusion ein schmerzfreier Zustand ermöglicht.
Allgemeines
Ropivacain leitet sich vom Bupivacain ab. Die Wirkung tritt eher langsam ein, wobei die Plasmahalbwertszeit durchschnittlich bis zu vier Stunden beträgt, so dass das Anästhetikum bis zu zwölf Stunden wirken kann. Dadurch gehört es zu den langwirksamen Lokalanästhetika. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch über die CYP1A2 und die Elimination größtenteils renal. Aufgrund der geringen kardialen Nebenwirkungen hat sich Ropivacain als ein gutes Lokalanästhetikum in der Geburtshilfe bewährt.
Wirkmechanismus
Der Arzneistoff verändert die Permeabilität der Zellmembran für Natriumionen so, dass ein Einstrom und ein damit zusammenhängendes Aktionspotential nicht mehr möglich sind. Eine Erregungsbildung bleibt aus, wodurch es zu keiner Schmerzempfindung in dem betroffenen Areal kommt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Schwindel, Kopfschmerzen
- Hypotonie, Hypertonie
- Übelkeit, Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen, Bradykardie, Tachykardie
- Krämpfe
- Harnretention
- Überempfindlichkeitsreaktionen: allergische Erscheinungen, Diarrhoe, Asthmaanfall
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Amid-Typ
- Hypovolämie
- intravasale Injektion
- Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe
- Kontraindikationen der Epiduralanästhesie
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