Prilocain
Handelsnamen: Xylonest u.a.
Englisch: Prilocaine
Definition
Prilocain ist ein Arzneistoff, das zur Gruppe der Lokalanästhetika vom Amid-Typ gehört.
Indikationen
Das Arzneimittel wird im Rahmen der Infiltrations- und Leitungsanästhesie eingesetzt.
Allgemeines
Die Wirkung von Prilocain tritt rasch ein, wobei es im Blut zu 50% an Plasmaproteine gebunden vorliegt. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich bis zu 150 Minuten, so dass das Anästhetikum bis zu sechs Stunden wirken kann. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch und die Elimination größtenteils renal.
Prilocain kann zu Methämoglobinämie führen, weshalb es bei Kindern, Patienten mit einer Anämie, Schwangeren oder an Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel-Leidenden nicht verabreicht werden sollte.
Wirkmechanismus
Der Arzneistoff verändert die Permeabilität der Zellmembran für Natriumionen so, dass ein Einstrom und ein damit zusammenhängendes Aktionspotential nicht mehr möglich sind. Eine Erregungsbildung bleibt aus, wodurch es zu keiner Schmerzempfindung in dem betroffenen Areal kommt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Schwindel
- Hypotonie, Hypertonie
- Übelkeit, Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen, Bradykardie
- Hörstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen
- Krämpfe, Zittern
- Überempfindlichkeitsreaktionen: allergische Erscheinungen, Diarrhoe, Asthmaanfall
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Amid-Typ wie zum Beispiel Mepivacain oder Lidocain
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz
- Hypovolämie, Schock
- Anämie, Methämoglobinämie
- Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
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