Völlegefühl
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1. Definition
Als Völlegefühl bezeichnet man ein subjektives Gefühl des Vollseins, das sich vor allem auf einen überfüllten Magen- bzw. Darmzustand bezieht.
2. Ursachen
Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung des Völlegefühls ist die übermäßige Nahrungsaufnahme, die zu einem Spannungsgefühl führt. Vor allem kohlenhydratreiche oder fettige Speisen gehen zusätzlich mit einer starken Gasbildung einher, so dass Blähungen das Völlgefühl verstärken. Diese entstehen auch durch den Verzehr von verschiedenen Kohlsorten oder Hülsenfrüchten.
Auch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts resultieren in einem Völlegefühl. Hierzu gehören folgende:
- Gastritis
- Magenulkus, Duodenalulkus
- Pankreatitis
- Reizdarmsyndrom
- Pilzinfektionen des Darms
- Störungen der Darmflora zum Beispiel im Rahmen einer Antibiotikatherapie
- Autonome Polyneuropathie im Rahmen eines Diabetes mellitus
- Frauen entwickeln oft ein Völlegefühl vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom=PMS)
Weitere nicht organ-spezifische Ursachen sind erhöhter Alltagsstress, Depressionen oder Angststörungen, die allesamt die Psyche negativ beeinflussen, so dass der Betroffene zum Beispiel ein permanentes Völlegefühl entwickelt. Auch ein Alkoholabusus und ein Nikotinabusus werden mit dem Völlegefühl assoziiert.
3. Symptome
Beim Völlegefühl ist das Abdomen stark angespannt und hart. Eine erhöhte Gasbildung führt dazu, dass der Bauch nicht mehr eingezogen werden kann und sich nach außen vorwölbt. Begleiterscheinungen des Völlegefühls sind
- ein damit zusammenhängender Appetitverlust,
- Übelkeit, Erbrechen,
- Aufstoßen,
- Blähungen,
- Obstipation oder Diarrhoe,
- Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen.
4. Diagnose
Im Rahmen einer Gastroskopie kann die Magenschleimhaut beurteilt werden. Eine Biopsieentnahme soll über Veränderungen und mögliche Neoplasien aufklären. Ein Blutbild zeigt anhand von verschiedenen Parametern, ob eine Entzündung vorliegt. Mikrobiologisch ist das Anlegen von Kulturen weiterführend, um Infektionen auszuschließen. Das Pankreas kann mit Hilfe des Ultraschalls begutachtet werden. Anschließend kann der Gastroenterologe eine Endoskopie durchführen, um den Bauchraum zu inspizieren.
5. Therapie
Je nach Ursache können verschiedene Therapien erfolgsführend sein. Tritt das Völlegefühl im Rahmen einer Grunderkrankung auf, so muss diese primär behandelt werden. Eine Ernährungsberatung kann in den übrignen Fällen weiterhelfen die Nahrung so auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen, damit ein solcher Zustand vermieden werden kann. Oft helfen verschiedene Teesorten die Verdauung anzuregen, so dass ein Völlegefühl erst gar nicht entstehen kann. Wärmflaschen lindern die Beschwerden. Eine psychisch bedingte Störung sollte im Rahmen psychotherapeutischer Gespräche abgeklärt werden.