Fettgewebe: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[perivaskuläres Fettgewebe]] (PVAT): Umgibt die [[Blutgefäß|Blutgefäße]] und hat [[Sekretorisch|sekretorische]] Funktionen  
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* [[Viszeralfett|viszerales Fettgewebe]] (VFT): Ist in der freien [[Bauchhöhle]] lokalisiert, wo es die inneren Organe umgibt  
* [[Viszeralfett|viszerales Fettgewebe]] (VFT): Ist in der freien [[Bauchhöhle]] lokalisiert, wo es die inneren Organe umgibt  
* [[Fettmark]]: Ist in den Innenraum der [[Knochen]] eingelagert  
* [[Fettmark]]: Ist im Innenraum der [[Knochen]] eingelagert  
Fettgewebe, das bestimmten anatomischen Positionen als Strukturelement auftritt, wird auch als [[Fettkörper]] (Corpus adiposum) bezeichnet. Dazu zählen unter anderem:
Fettgewebe, das bestimmten anatomischen Positionen als Strukturelement auftritt, wird auch als [[Fettkörper]] (Corpus adiposum) bezeichnet. Dazu zählen unter anderem:



Version vom 23. Oktober 2023, 23:20 Uhr

Englisch: adipose tissue, body fat

Definition

Als Fettgewebe bezeichnet man ein spezialisiertes, metabolisch aktives Gewebe, das v.a. aus Fettzellen (Adipozyten) besteht.

Einteilung

...nach Gewebeart

Histologisch unterscheidet man drei verschiedene Arten von Fettgewebe:

Spricht man vom Fettgewebe, ist i.d.R. das weiße Fettgewebe gemeint, da braunes Fettgewebe beim Erwachsenen nur an wenigen Körperstellen vorkommt.

...nach Funktion

Nach der Funktion des weißen Fettgewebes unterscheidet man:

Das braune Fettgewebe kann durch Oxidation von Fettsäuren Wärme produzieren.

...nach Lokalisation

Fettgewebe, das bestimmten anatomischen Positionen als Strukturelement auftritt, wird auch als Fettkörper (Corpus adiposum) bezeichnet. Dazu zählen unter anderem:

Embryologie

Fettgewebe entwickelt sich aus Mesenchymzellen insbesondere in der Umgebung von Blutgefäßen. Die ersten Adipozyten entstehen in der Embryonalperiode (4.-8. Woche), wobei überwiegend braunes Fettgewebe entsteht. Das weiße Fettgewebe entsteht in der Fetalperiode und postnatal bis in die Pubertät hinein. Postnatal verschwindet das braune Fettgewebe überwiegend und persistiert nur an ausgewählten Körperstellen (z.B. im Mediastinum, um die Aorta).

Fettzellen entstehen auch beim Erwachsenen permanent aus Präadipozyten. Ein entscheidender Transkriptionsfaktor für die adipogene Differenzierung ist PPAR-γ.

Histologie

Das Fettgewebe besteht aus Adipozyten, die in ein lockeres Fasergerüst eingebaut sind. Je nach Art des Fettgewebes weisen die Fettzellen eine große, mit Lipiden gefüllte oder mehrere, kleinere Vakuolen auf und variieren in der Farbe.

Physiologie

Fettgewebe dient einer Fülle von Aufgaben innerhalb des Organismus:

Fettgewebe wird mittlerweile als eigenständiges endokrines Organ wahrgenommen, weil es eine Vielzahl von Signalmolekülen, auch Adipokine genannt, produziert und sezerniert. Dazu gehören Hormone wie Leptin oder Adiponektin, die an der Regulation des Hungergefühls und des Blutzuckerspiegels beteiligt sind. Viszeralfett hat eine besonders hohe endokrine Aktivität.

Im Alter lässt die Fähigkeit der Adipozyten, Lipide durch Verstoffwechselung zu eliminieren, nach. Die Lipidaufnahme bleibt hingegen weitgehend konstant. Dieser Effekt wird als eine Ursache für die leichtere Gewichtszunahme im Alter angesehen.[1]

Pathologie

Der Untergang von Fettgewebe wird als Fettgewebsnekrose bezeichnet. Ihr liegt eine Zerstörung (Nekrose) der Adipozyten zugrunde. Die Fettgewebsnekrose ist eine spezielle Form der Kolliquationsnekrose.

Quellen

  1. Arner P. Et al.: Adipose lipid turnover and long-term changes in body weight Nature Medicine (2019) volume 25, pp. 1385–1389