Perivaskuläres Fettgewebe
Englisch: perivascular adipose tissue
Definition
Perivaskuläres Fettgewebe, kurz PVAT, ist Fettgewebe, das die Blutgefäße umgibt. Seine Zusammensetzung variiert je nach Blutgefäßtyp. Während Widerstandsgefäße hauptsächlich in weißem Fettgewebe eingebettet sind, findet sich bei großen Gefäßen sowohl braunes als auch weißes Fett.
Funktion
Perivaskuläres Fettgewebe dient der Stabilisation der Blutgefäße und spielt als endokrines Organ eine wichtige Rolle für die Gefäßfunktion. Es produziert sowohl Substanzen, die vasodilatativ wirken (z.B. Adiponectin, Stickstoffmonoxid und Angiotensine) als auch Stoffe, die für eine Vasokonstriktion (u.a. ROS, Zytokine und Angiotensin II) sorgen.
Klinik
Eine größere Menge an perivaskulärem Fettgewebe wird bei Patienten mit Adipositas beobachtet. Sie ist durch eine vermehrte Sekretion inflammatorischer Adipokine und Zytokine, wie TNF-α, Leptin, IL-6, Plasminogenaktivator und Resistin gekennzeichnet, welche die Eigenschaften und das Sekretom des Fettgewebes weiter verändern. In der Folge kann die vaskuläre Homöostase beeinträchtigt werden. Es wird vermutet, dass das perivaskuläre Fettgewebe eine Rolle bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie spielt.
Quellen
- Britton KA, Fox CS; Perivascular adipose tissue and vascular disease; Clin Lipidol. 2011 Feb; 6(1): 79–91.
- Hu, H. et al. (2021). Roles of Perivascular Adipose Tissue in Hypertension and Atherosclerosis. Antioxidants & redox signaling, 34(9), 736–749.
- Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2017;37:411-418; Physiol Rev 2019;99:1701–1763.
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