Zika-Fieber
Definition
Das Zika-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das Zika-Virus ausgelöst und von Stechmücken übertragen wird.
Epidemiologie
Die Erkrankung ist in den Tropen und Subtropen verbreitet, u.a. in Afrika, Asien sowie Süd- und Mittelamerika.
Übertragung
Die Übertragung von Mensch-zu-Mensch oder Tier-zu-Mensch (Affen, Nagetiere) erfolgt durch Stechmücken der Gattung Aedes, u.a. Aedes aegypti. Die Viren gehen während der Blutmahlzeit auf den Wirt über.
Klinik
Nach einer Inkubationszeit von 2-7 Tagen treten die ersten Symptome auf. Dazu zählen u.a.:
- Fieber (< 38,5°C)
- Makulopapulöses Exanthem
- Muskelschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Gelenkschwellungen
- Kopfschmerzen
- Konjunktivitis
Der Krankheitsverlauf dauert in der Regel nur wenige Tage und ist meist mild. Er kann auch asymptomatisch sein.
Komplikationen
Fehlbildungen
Werden schwangere Frauen infiziert, kann das Virus diaplazentar auf den Fetus übertragen werden. Bei Feten, deren Mutter während des 1. Trimesters der Schwangerschaft mit Zika-Viren infiziert wurde, traten vermehrt Fehlbildungen auf, u.a. eine Mikrozephalie oder ein Hydrops fetalis. Auch Fehl- oder Totgeburten sind möglich. Die pathogenetischen Zusammenhänge sind noch nicht abschließend geklärt. In-Vitro-Experimente haben gezeigt, dass das Zika-Virus neuronale Stammzellen in der Außenschicht der fetalen Gehirnanlage infiziert und diese Zellen massiv dezimiert.
Gullain-Barre-Syndrom
Im Anschluss an die Infektion kann in einzelnen Fällen ein Guillain-Barré-Syndrom auftreten. Diese Komplikation kann unter Umständen lebenbedrohlich sein. Es wurden Todesfälle dokumentiert.
Diagnose
Die Diagnose kann aufgrund des wenig spezifischen klinischen Bildes nur mit Hilfe der Labormedizin zuverlässig gestellt werden. In der Akutphase der Erkrankung (1.-5. Tag nach Auftreten der Symptome) kann man die Viren mittels RT-PCR in Serum, Speichel und Urin nachweisen. Danach lässt sich der Nachweis der Erkrankung serologisch durch Bestimmung der IgM- und IgG-Antikörper erbringen.
Differentialdiagnose
Therapie
Zur Zeit (2016) ist keine spezifische antivirale Therapie gegen das Zika-Virus verfügbar. Die Behandlung ist rein symptomatisch. Sie umfasst unter anderem die Schmerzlinderung mit Analgetika, die Fiebersenkung durch Antipyretika und die Stillung des Juckreizes. Die Gabe von NSAR (z.B. ASS) ist umstritten, da sie bei anderen Flavivirus-Infektionen ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann.
Prophylaxe
Zur Zeit (Februar 2016) gibt es keinen Impfstoff gegen Zika-Viren. Anbetrachts der steigenden globalen Erkrankungszahlen hat die Impfstoffentwicklung eine höhere Priorität bekommen.
Die wichtigste Prophylaxe ist die Verhinderung von Mückenstichen. Dabei können z.B. folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Körperbedeckende Kleidung, die Mückenstichen stand hält oder mit Repellents imprägniert wurde
- Verwendung von imprägnierten Moskitonetzen (Permethrin)
- Auftragen von Repellents auf unbedeckte Haut (DEET)
um diese Funktion zu nutzen.